Schul-Bande terrorisierte "Spuck-Lehrer"

Lehrer wehrt sich: "Wurde monatelang gemobbt"

04.05.2019

HTL-Lehrer sei monatelang von Klasse schikaniert worden. Schüler: 'Bei dieser Klasse Standard.'

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Wien. Dieser Schul-Skandal erschüttert ganz Österreich: In der HTL in Wien-Ottakring wehrte sich ein Lehrer mit einer Spuck-Attacke gegen einen Schüler. „Halt’s Maul!“, hatte dieser zuvor zu ihm gesagt. Der 18-Jährige stößt den Lehrer daraufhin gegen die Tafel. Handyvideos dokumentieren den Vorfall. Die Schule suspendierte den Elektrotechnik-Lehrer.

Schikane. Doch der wehrt sich: „Ich bin davor monatelang schikaniert worden“, sagte er. Vor allem mit dem Schüler, der ihn gegen die Tafel stieß, habe es Zwischenfälle gegeben. Videos belegen, wie der Lehrer von der Klasse terrorisiert wurde. Ein Schüler bestätigt im Gespräch mit ÖSTERREICH, dass die Klasse besonders undiszipliniert ist. „In dieser Klasse verhalten sie sich ur-asozial“, sagt er im Interview.

Auch andere Lehrer hätten Probleme gehabt. „Die Schüler hören nicht auf den Lehrer, das ist bei dieser Klasse Standard“, so der 19-Jährige, der zum Selbstschutz nicht namentlich genannt werden will.

Geiselhaft. Inzwischen hat sich auf Facebook eine Initiative mit Tausenden Anhängern gebildet, die den Lehrer unterstützen (siehe unten). ÖSTERREICH sprach mit deren Initiator, der Schüler der Schule kennt. „Es ist skurril, dass eine Gruppe Jungs sich über Monate unglaubliche Entgleisungen herausgenommen und die gesamte Schule in Geiselhaft genommen hat.“ Der Direktor habe den Schülern nur halbherzig Grenzen aufgezeigt und dem Lehrer nicht den Rücken gestärkt.

Widerspruch. Diese Aussagen widersprechen der Darstellung von Schuldirektor Johannes Bachmair. Der hatte nach dem Vorfall betont, die Klasse habe sich bei anderen Lehrkräften unauffällig verhalten. Der Lehrer sei mit der Klasse nicht zurechtgekommen, könne sich nicht durchsetzen. Er habe die Schüler sogar provoziert und rassistisch beschimpft.

Entscheidung. Der 50-jährige Lehrer werde nicht mehr an die Schule zurückkehren, legte sich der Direktor fest, bevor die Vorfälle geklärt sind. Und auch, bevor am Montag eine Disziplinarkonferenz stattfinden soll. Dort soll auch über Maßnahmen gegen den Schüler entschieden werden, der ihn gegen die Tafel stieß. 

Mitschüler: "Die haben eine Schraube locker"

ÖSTERREICH: Gab es neben diesem noch andere Vorfälle?

K.: Es ist ziemlich asozial, was in den Klassen passiert. Schüler schikanieren die Lehrer und bringen sie auf 180. Dieser Lehrer wurde auch schikaniert, hat aber nie was dagegen gemacht. Diese Schüler an der Schule gehören in die Klinik, die haben eine Schraube locker. Wenn ich die sehe, bekomme ich selbst einen Wutanfall, dass ich sie schlagen will.

ÖSTERREICH: Was ist noch ­passiert in dieser Klasse?

K.: Die Schüler hören nicht auf den Lehrer, das ist bei ­dieser Klasse Standard. Ein Schüler hat eine Zigarette angezündet und geraucht neben dem Lehrer. Sie schikanieren ihn, als wäre er selbst ein Schüler, den man herumkommandieren kann. In dieser Klasse verhalten sie sich urasozial.

ÖSTERREICH: Passiert das auch bei anderen Lehrern?

K.: Sie werden auch geärgert. Die Schüler hören nicht auf sie, der Unterricht ist schlecht. Wer im Mathe-Unterricht zuhören will, kann das gar nicht. Die meisten Schüler sind zu laut. Ein richtiger Unterricht ist da nicht möglich.

ÖSTERREICH: Woran liegt das Deiner Meinung nach?

K.: Die haben kein Benehmen gelernt. Ihre Eltern haben ihnen kein Benehmen beigebracht. Alle hören Deutsch-Rapper wie Capital Bra. Sie nehmen sich diese Leute, die andere Leute schikanieren und deren Musik voll von Gewalt ist, als Vorbild. Da ist auch egal, ob das ein Österreicher, ein Araber oder ein Türke ist.

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