Prozess gegen 48-jährige Freundin

''Liam'' in Brunnen brutal ertränkt

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Der Lebensgefährte der Angeklagten, der den unfassbaren Fall publik gemacht hatte, ist über die Behörden entsetzt. 

Wien. Wie die Staatsanwaltschaft in St. Pölten bestätigt, findet am 19. Oktober in St. Pölten die Verhandlung gegen den vermeintlichen Hundemörder von Altlengbach statt. Angeklagt ist die Freundin des Besitzers von „Liam“, dem auf so brutale wie abscheuliche Weise getöteten Hund – der geknebelt und gefesselt in einen Brunnen geworfen wurde, wo er qualvoll ertrank. Das ergab die Obduktion, die nicht von den ­Behörden, sondern von dem Paar privat in Auftrag gegeben wurde. Tatsächlich waren von Anfang an Chris P. und seine Lebensgefährtin am meisten daran interessiert, herauszufinden, wer ihrem „Liam“ das alles angetan hat; der Angestellte selbst war es, der die schrecklichen Fotos postete und den Fall weltweit bekannt machte.

Keine Spuren. Weil die Polizei keine(n) Verdächtigen hatte, konzentrierten sich die Ermittler nur noch auf die Besitzer und zerrten die 48-Jährige, „die durch die Gesamtheit der Beweisumstände belastet wird“, zur Justiz und damit vor ­Gericht. Der Niederösterreicher: „Meine Frau wird durch keine einzige Spur direkt mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht, auf den Bändern und Schnüren sind nur meine DNA und Fingerprints, weil ich den Hund ja gefunden habe. Ulli war nur zu einem Teil der möglichen Tatzeit, die sich über drei Tage erstreckt, zu Hause. Das reicht, sie dermaßen zu beschuldigen?“

Die Anwältin des Paares, Astrid Wagner, betont, dass es sich hier um einen besonders abscheulichen Fall handelt, ihre Mandantin aber zu 100 Prozent unschuldig ist: „Sie schwört Stein und Bein, dass sie es nicht war. Sie liebt Tiere, ist mit Tieren aufgewachsen, sie hat einen zweiten Hund namens ‚Balu‘ und ist unbescholten.“ Und der wahre Täter, ein gefährlicher Irrer, der in den Maßnahmen­vollzug gehört, läuft immer noch frei herum … 

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