Neuer Chef der Hofreitschule wirft Kritiker einfach aus dem Haus.
Innere Stadt. Der Brief von Andreas Hausberger, dienstältester Oberbereiters der Spanischen Hofreitschule mit 40 Jahren Erfahrung mit den Lipizzanern, ist starker Tobak:
Nach hundert Tagen als Chef der Hofreitschule wird Alfred Hudler scharf kritisiert und die Institution mit der Titanic verglichen: „Wenn du einer Vorstellung beiwohnst, weißt du nicht, was du gerade gesehen hast.“
Schwere Vorwürfe bezüglich des Einsatzes von nicht fitten Pferden, Missständen beim Tierwohl und sinkender Qualität gipfeln in zwei Feststellungen: „Ich lasse mich nicht durch die Drohung mit dienstrechtlichen Konsequenzen einschüchtern.“ Und: „Ich bitte Dich, zum Wohl der Hofreitschule so schnell wie möglich einen Systemwechsel herbeizuführen, oder als Geschäftsführer zurückzutreten.“
Aufsichtsrat und Chef reagieren mit Rauswurf
Die Reaktion: In einem Schreiben vom 7. März informierte der Aufsichtsrat alle Angestellten: Mitarbeiter dürfen „durch ihre Äußerungen die Reputation der Hofreitschule nicht unsachlich gefährden. Herr Hausberger hat diese Erwartungen wiederholt nicht erfüllt und Herr Dr. Alfred Hudler hat daher beschlossen, ihn mit sofortiger Wirkung vom Dienst freizustellen.“ Wie schrieb Hausberger prophetisch? „Es ist Tradition, dass der Bote, der die schlechten Nachrichten überbringt, geköpft wird.“