Täter nicht in IGGÖ engagiert
Der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, hat den Terroranschlag in Wien auch persönlich verurteilt. "Wir sind immer noch zutiefst betroffen, erschüttert und fassungslos", sagte er am Dienstag in einem Statement. Es handle sich um eine "feige, abscheuliche Tat". Unmittelbar engagiert haben soll sich der Täter in der Glaubensgemeinschaft nicht.
"Es ist ein Angriff auf unser Wien", sagte Vural zum Anschlag Montagabend. "Jetzt hat uns der Terror erstmals in unmittelbarer Nähe in unserer Bundeshauptstadt aufgesucht." Nun gelte es für die gesamte Gesellschaft, zusammenzustehen und gegen eine Spaltung aufzutreten. "Unsere liberale Rechtsordnung ist stärker als Gewalt und Terror", meinte Vural.
Vural drückte auch das Mitgefühl der IGGÖ für die Opfer und deren Angehörigen aus. Als er von dem Anschlag gehört habe, so der IGGÖ-Präsident, habe er sofort den Wiener Gemeinderabbiner angerufen, der ein Freund sei. Menschen wie der Attentäter würden der Islamischen Glaubensgemeinschaft am meisten uns schaden. Daher müsse man weiterhin verstärkt auf Prävention von Radikalismus sorgen.
"Derzeitiger Informationsstand" in der IGGÖ sei, so Vural, dass der Täter "nicht aus unserer unmittelbaren Religionsgemeinschaft" war. Der Imam Ramazan Demir, selbst ehemaliger Gefängnisseelsorger, betonte, dass der Mann bereits in Haft gewesen sei, was ihn "umso trauriger" mache, denn: "Gefängnisse sind Brutstätte der Radikalisierung." Es gelte weiterhin, Extremisten zu deradikalisieren.
Auch der Leiter der Kontaktstelle für Extremismusprävention in der IGGÖ, Nadim Mazarweh, plädierte dafür, entschlossen gegen Extremismus vorzugehen. Schon in den vergangenen Tagen sei in einschlägigen Foren erkennbar gewesen, "dass sich da was tut", merkte er an. Es gelte, die Rhetorik dieser Menschen deuten zu lernen, um derartige Terroranschläge zu verhindern.