Kritik von Baulöwen
Lugner: "Jeder Asylant hat Anspruch auf Schlafplatz, Obdachlose nicht"
19.01.2023
Baulöwe Richard Lugner macht einmal mehr auf das Obdachlosenproblem in Wien aufmerksam. Einen Vergleich zieht er dabei zu in Österreich lebenden Asylwerbern.
Gerade im Winter sind die Obdachlosenunterkünfte wie die Gruft teilweise überfüllt und es kann nicht jedem Obdachlosen ein Platz angeboten werden. Dann müssen viele Obdachlose die kalte Winternacht auf den Straßen Wiens verbringen. Schutz suchen sie oft in Geschäftsnischen oder Eingängen von Einkaufscentern.
Für Richard Lugner ein unhaltbarer Zustand, der sich dringend verbessern muss. Gleichzeitig zieht er einen Vergleich zu Asylwerbern, die in Österreich leben und ab dem ersten Tag Versorgung und Unterkunft erhalten. "Wenn ein Asylant nach Österreich kommt, bekommt er einen Schlafplatz, Verpflegung und Taschengeld, obwohl er noch nie einen Euro Steuer bezahlt hat", so Lugner.
Gerade in der Kärnterstraße und der Mariahilferstraße sei das Problem enorm, so der Baulöwe. "Die würden sich freuen, wenn sie in beheizten Zelten mit Verpflegung untergebracht wären, statt auf der Straße zu schlafen", so Lugner weiter.
Auch in der Lugner City gebe es Probleme mit Obdachlosen. "Die offizielle Stellungnahme ist, man soll die Obdachlosenhilfe anrufen, aber diese sind in der Nacht nicht erreichbar", so der empörte Lugner.
"Viele Obdachlose haben brav Steuer gezahlt und haben oft durch Scheidung die Wohnung und damit den Arbeitsplatz verloren, aber die haben keinen Anspruch auf Betreuung, wie jeder Asylant, auch wenn er legal über die Grenzen kommt."
Der Kampf gegen die Obdachlosigkeit dürfte dem Einkaufscenter-Besitzer wohl ein besonderes Anliegen sein.
Caritas: Jeder erhält Platz, egal wo er herkommt
Eine Sprecherin der Caritas Wien entgegnete auf Nachfrage: „Es gibt genug Schlafplätze. Jeder Obdachlose erhält einen Platz. Egal wo er herkommt. Viele Obdachlose wollen jedoch gar keinen und bleiben lieber auf der Straße“.