4 Algerier in Haft
Macheten-Mord: Opfer war Drogenboss
22.11.2023Überraschende Details wurde im Fall des Macheten-Mordes in der Brigittenau bekannt: Das Opfer, der Algerier Djaafar H. (31) , war ein ranghoher Drogenboss, die Täter junge aufstrebende Dealer. Der Haupttäter, der die Machete mitbrachte, schwang und zuschlug, ist erst 21!
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Wien. Furchtbare und teils neue Details gaben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz Innenminister Gerhard Karner, der Wiener Landespolizeivizepräsident Franz Eigner und Gerhard Winkler, der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien, bekannt. "Es war eines der brutalsten Verbrechen in der jüngsten Geschichte", sagte Karner gleich zu Beginn. Und unterstrich, dass "nicht einmal sieben Monate nach der Tat alle Beteiligten in einem österreichischen Gefängnis", mutmaßlich in der Justizanstalt Josefstadt, sitzen.
Hervorgehoben wurde neben der akribischen Arbeit der österreichischen Ermittler die internationalen Zusammenarbeit mit französischen Kollegen als auch mit den algerischen Behörden.
Wie oe24 ausführlich berichtete, hatte das Killer-Kommando unbarmherzig und brutal zugeschlagen: Der 31-jähriger Djaafar H. wurde am 20. April 2023 bei der U-Bahn-Station Jägerstraße von seinen vier Peinigern, die ihm schon im Stationsbereich aufgelauert und ihn attackiert hatten, auf offener Straße angegriffen und mit Macheten grausam zugerichtet und getötet. Dabei wurden ihm die Gliedmaßen teils fast abgetrennt. Er verstarb im Spital.
Ein 25-Jähriger Verdächtiger aus Algerien wurde im Zuge einer Sofortfahndung festgenommen - er war bei der Flucht in den Donaukanal gesprungen. Polizisten fischten ihn aus dem Wasser, seither befindet sich der Mann in U-Haft. Den anderen Beteiligten gelang zunächst die Flucht.
Allerdings führte das zurückgelassene Handy des Opfers zu dessen Adresse und damit zur Wohnung, in der sich das junge Opfer zuletzt aufgehalten hatte. In den Räumlichkeiten wurden 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz in Platten vorgefunden und sichergestellt. Auch zwei Personen befanden sich in der Wohnung. Einer davon, ein 30-jähriger Algerier, war mit dem Opfer vor dessen Hinrichtung" unterwegs gewesen - er war allerdings an der Bluttat nicht beteiligt.
Im Zuge der Ermittlungen konnten drei weitere Mittäter aufgrund von Lichtbildern ausgeforscht werden.. "In Zusammenarbeit zwischen Zielfahndern und den Ermittlern konnten die Täter in Frankreich festgenommen werden", sagt der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts., Gerhard Winkler. Ein 28-Jähriger wurde bereits am 21. Juli nach Österreich ausgeliefert. Die anderen beiden folgten peu a peu.
Als Haupttäter kristallisierte sich ein 21-jähriger Algerier heraus. "Das Motiv liegt im organisierten Drogenhandel", bestätigt Winkler. "Das Opfer war in der Drogenhierarchie höher angesiedelt." Offenbar mussten die Untergebenen zu viel von ihrem Gewinnen an Drogen-Boss abtreten. Daher der Entschluss zum Mord.
Laut Innenminister Karner handelt es sich bei den Geschehnissen vor der U-Bahn-Station in der Brigittenau um eines „der brutalsten und grauslichsten Verbrechen der letzten Jahre in Wien“. Die Bezeichnung „Macheten-Mord“ sei leider zutreffend. Die Tat habe „wegen seiner Brutalität Angst und Schrecken verbreitet“.