In betreuter WG

Mädchen (13) attackierte Betreuerin in WG: Teenie-Komplizen vor Gericht

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Der Fall wurde am Dienstag am Wiener Landesgericht verhandelt. 

Der WEGA-Einsatz in der Gudrunstraße in Favoriten sorgte im Juni für Aufregung rund um die betreute Jugend-WG. Denn eine 13-Jährige Bewohnerin ging dort mit einem Taschenmesser auf eine Sozialarbeiterin (39) soll.  Nachdem diese mit mithilfe einer Kollegin die Attacke zunächst abwehren konnte, eskalierte die Situation vollends 

Auslöser war, dass der Teenie unerlaubten Besuch von zwei Freunden hatte - einem wegen versuchter schwerer Körperverletzung bereits zu sieben Monaten teilbedingter Haft verurteilten 14-Jährigen sowie einer wegen Raubes und Körperverletzung vorbestraften 16-Jährigen.

Mädchen vor Gericht Prozess Heim Wien
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× Mädchen vor Gericht Prozess Heim Wien

Das die Besucher in der Wohnung Hausverbot hatten, wurde die Polizei eingeschaltet. Nachdem die Beamten abgezogen waren, kam es zum Streit zwischen der Jugendlichen und der Betreuerin. 

Plötzlich öffnete die 13-Jährige das Fenster und schnappte sich ein außen auf der Fensterbank platziertes Taschenmesser, das sie aufklappte. Mit den Worten, sie werde sie jetzt "abstechen", stürmte sie auf die Sozialarbeiterin los und versuchte, auf diese einzustechen. "Sie hatte die Intention, mich mit dem Messer umzubringen", schilderte die 39-Jährige einem Schöffensenat.  

Drei Jugendliche schlugen auf 39-Jährige ein

Eine Kollegin der Betreuerin riss die 13-Jährige zurück, rang sie zu Boden und wollte ihr das Messer abnehmen. Der Teenie rief um Hilfe, worauf der 14-Jährige auf den Plan trat, der sich im Kasten versteckt hatte, während die 16-Jährige zurück ins Zimmer gelaufen kam, die sich am Gang davor aufgehalten hatte. Die beiden schlugen mit einer Metallstange - einem sogenannten Selfie-Stick - bzw. einem Plateauschuh auf den Kopf der 39-Jährigen ein, die daraufhin zu Boden stürzte.

In weiterer Folge droschen und traten alle drei Jugendliche mit Fäusten und Füßen auf die Sozialarbeiterin ein. Die 13-Jährige habe dem Burschen "Nimm das Messer! Bring sie um, bring sie um!" zugerufen, erinnerte sich die 39-Jährige: "Sie waren ein eingespieltes Aggressionsteam." Der 14-Jährige, der früher selbst in der Einrichtung untergebracht war, habe ihr auch noch einen Feuerlöscher ins Genick schlagen wollen: "Wir wissen, wie unberechenbar er ist. Man weiß, dass er keine Barriere hat. Ich weiß nicht, ob das genetisch ist." Schließlich habe der Bursch mit dem Feuerlöscher herumgesprüht. Ein weiterer Polizeieinsatz beendete schließlich die gewalttätigen Szenen.

"Scheiße auf Verhandlung"

Die Haupttäterin - sie ist mittlerweile 14 - konnte dafür strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden, weil sie im Tatzeitpunkt die Strafmündigkeitsgrenze noch nicht erreicht hatte. Der 14-Jährige wanderte dagegen in U-Haft, er und die 16-Jährige wurden wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung, schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung zur Anklage gebracht. Die 16-Jährige bekannte sich zu den Vorwürfen "nicht schuldig", der 14-Jährige behauptete, er habe sich "eingemischt", um "die Situation" zu entschärfen.

Die im Tatzeitpunkt 13-Jährige hätte als Zeugin vernommen werden sollen. Als sich ihre Einvernahme verzögerte, ging sie vor das Gerichtsgebäude, um eine Zigarette zu rauchen. Danach kehrte sie nicht mehr ins Gericht zurück. Als die Richterin versuchte, sie auf telefonischem Weg zur Aussage zu bewegen, ließ ihr das Mädchen wörtlich ausrichten, sie "scheiße auf die Verhandlung", wie in einem Aktenvermerk festgehalten wurde.

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