Die Polizei zeigt den tierischen Einsatz in einem Twitter-Video.
Wien. Am Donnerstag, in den frühen Morgenstunden, musste die Polizei-Streife "Krorneuburg 1" zu einem tierischen Einsatz auf die Donauinsel. Die Mäh-Schafe waren aus ihrem Gehege ausgebüxt und machten sich auf den Weg Richtung FKK-Strand.
— POLIZEI WIEN (@LPDWien) September 5, 2019
Mit Ende Oktober hat das tierische Mähprogramm auf der Donauinsel ohnehin sein vorläufiges Ende. Dann kommen die Schafe zurück in den Stall in Niederösterreich. Über den Winter wird das Pilotprojekt, das Teil des EU-Projekts „LIFE DICCA“ ist, evaluiert. Laut MA 45 hat das EU-Projekt aber gute Chancen auf eine Verlängerung im nächsten Jahr.
Seit Mai als Mäh-Roboter unterwegs
Rund 50 Schafe sind seit Mai 2019 die kostengünstigsten Landschaftspfleger der Stadt: Sie sind im Nordteil der Insel auf einer mit Elektrozaun gesicherten Weide als „Mähroboter“ im Einsatz. Der Zaun dient vor allem dem Schutz der Radfahrer und Jogger. Ausgewählt wurde dafür das Krainer Steinschaf, eine alte österreichische Rasse, die laut Beschreibung der Stadt Wien „robust, stresstolerant und genügsam“ sein soll.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Rasenmäher stellen Schafe eine umweltschonende Alternative dar, versichert man im Rathaus. Diese Variante des Mähens soll die Artenvielfalt erhöhen, indem etwa kleine Tiere geschützt werden, die ansonsten den Maschinen zum Opfer fallen, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch. Das Krainer Steinschaf würde sich außerdem gut für die Gegebenheiten auf der Donauinsel eignen: Sie gelten als hitzeresistent, robust und darüber hinaus als genügsam.
Keine Schadstoffe durch Abgase
Ein großer Vorteil der Schafe sei auch, dass sie keine Schadstoffe durch Abgase ausstoßen und keinen Lärm verursachen. Weiters würden durch das unregelmäßige Abgrasen der Fläche Wiesen mit höheren und kürzeren Pflanzen entstehen, hieß es. Die Schafe befinden sich im Besitz des Vereins WUK und werden auch von einem Schäfer des Vereins betreut.
Die Stadt Wien hat sogar eine Schafe-Hotline eingerichtet, falls es vor Ort zu Problemen, wie etwa einem Unfall, kommen sollte. Das Pilotprojekt ist Teil des EU-Projekts "LIFE DICCA", das Auswirkungen des Klimawandels auf die Donauinsel bekämpft und das Ökosystem der Insel schützen will.