Mafia-Mord in Wien:

Auslieferungshaft über zweites Opfer verhängt

24.12.2018

Stefan V., der bei dem Attentat einen Streifschuss am Kopf erlitt, wird international gesucht.

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Drei Tage nach dem Mafia-Mord in der Wiener Innenstadt ist über den 23 Jahren alten Montenegriner Stefan V., der den Anschlag schwer verletzt überlebt hat, die Auslieferungshaft verhängt worden. Das gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn am Montag auf Anfrage der APA bekannt.

Nach dem 23-Jährigen war von den serbischen Strafverfolgungsbehörden gefahndet worden. Bei ihm soll es sich um einen Sohn des einstigen Bosses der montenegrinischen Mafia in der Vojvodina-Hauptstadt Novi Sad handeln. Er war der Begleiter des 32-jährigen Vladimir R., der am frühen Freitagnachmittag nach dem Verlassen eines Speiselokals am Lugeck erschossen wurde.
 

Ominöser dritter Mann - welche Rolle spielte er?

Ein dritter Mann, der unmittelbar nach dem Anschlag als Zeuge gegolten hatte und bald als Beschuldigter geführt wurde, befindet sich seit Sonntagnachmittag in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Ob über ihn die Untersuchungshaft verhängt wird, ist laut Gerichtssprecherin Salzborn noch nicht entschieden worden.

Der Beschuldigte bestreitet nach Angaben seiner Anwältin Heike Sporn eine Beteiligung an dem Attentat. "Er sagt, er hat damit überhaupt nichts zu tun, außer dass er Erste Hilfe geleistet hat. Wieso der Verdacht auf ihn gefallen ist, kann er sich nicht erklären", sagte die Juristin zur APA. Laut Polizei hat der 29-Jährige bei seiner Befragung als Zeuge unglaubwürdige Aussagen zum Tathergang gemacht. Es wurden Spekulationen laut, ob er die beiden Opfer in eine Falle gelockt haben könnte. Dies wollte die Polizei allerdings nicht kommentieren.

Mutter des Opfers postet aus Spital

Indes postete die Mutter des Überlebenden ein Bild aus dem Spital. Sie wollte damit Gerüchte zurückweisen, die behaupteten, dass auch der 23-Jährige verstorben sei. Allerdings bleibt zu bezweifeln ob ein solches Posting wirklich nützlich war. Immerhin könnten die Anstifter des Mafia-Verbrechens auch weiterhin auf der Suche nach Stefan V. sein. Er wird nun rund um die Uhr von Polizisten bewacht.

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