Die Diskussion um die Fiaker in Wien ist mit dem Tod von Pferd Nelson neu entflammt.
Innere Stadt. Es war ein großer Schock am Freitagnachmittag, als plötzlich mitten am Ring das Fiakerpferd Nelson (13) tot umfiel. Die erste Diagnose der Tierärzte: ein Aortenriss.
Für Georg Prinz vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) ein klares Anzeichen für Stress und Überlastung. Deshalb wurde Dienstagmittag eine Mahnwache vor dem Burgtheater für Nelson abgehalten. Genau an dem Ort, wo der Wallach gestorben ist, wurden Kerzen angezündet und mit Schildern gegen die Fiaker in Wien protestiert.
Laut Prinz seien diese „nicht mehr zeitgemäß“ und man solle über ein Verbot nachdenken. Nelsons Tod mitten auf der Straße sei „würdelos“ gewesen. Auch zu einer Anfeindung eines vorbeifahrenden Kutschers soll es laut dem VGT gekommen sein.
Unverständnis. Fiaker-Sprecherin Ursula Chytracek reagiert mit Unverständnis auf die Forderungen. „Es wird echt schon anstrengend, dass uns dauernd Tierquälerei vorgeworfen wird. Wir kümmern uns um unsere Pferde. Die werden gehegt und gepflegt. Manche Kutscher sind öfter mit den Pferden zusammen als mit ihren Familien.“ Ein Aortenriss sei nicht zu verhindern, dass könne einem Pferd auf der Koppel auch passieren. Das habe nichts mit der Fiaker-Arbeit zu tun, erklärt sie. „Mein ältestes Pferd ist 34. Ein stolzes Alter und dem geht es auch noch gut. Natürlich ist er aber schon in Pension“, so Chytracek. Die Tiere würden ja keine anstrengenden Höchstleistungen vollbringen.
Einladung. Chytracek sprach auch bereits eine Einladung an die Aktivisten aus. Diese könnten gerne ihre Stallungen besuchen und sich ein Bild vom Zustand der Pferde machen. Bis jetzt sei noch niemand gekommen.