Massenflucht der Ärzte aus Kassenverträgen

Wien. 27 Jahre kooperierte das Hautzentrum Wien in Meidling von Sabine Schwarz mit allen Kassen. Jetzt hat sie sich entschlossen, die Verräge mit drei Krankenkassen (BVAEB, KFA und SVS) zu kündigen, und für diese PatientInnen nur mehr als Wahlärztin zur Verfügung zu stehen.

„Wir werden für die Ordination 80 Euro verrechnen, Sonderleistungen kosten extra“, so Schwarz auf ihrer Homepage. Das liege unter dem Durchschnitt der Wahlarzt-Honorare von 120 bis 180 Euro für den Ordi-Besuch.

Termin kostet 50 Euro. Für die PatientInnen gibt es eine Refundierung von der Kasse. Trotzdem wird das teuer: Am Ende kostet der Ordi-Besuch 50 Euro. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker warnt: „Es beschweren sich immer mehr ÄrztInnen über die schlechten Kassenverträge.“ Dass die dann massenhaft zu WahlärztInnen werden, sei kein Wunder.

Ärztekammer-Kritik. Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart sieht „die Haltung der Politik beschämend. Es gibt ein Spardiktat zulasten der PatientInnen, enorme Bürokratie und unser Leistungskatalog liegt seit Jahren vor, wird aber ignoriert. Dazu braucht es natürlich auch deutlich bessere Honorare.“