Polizei-Großeinsatz

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein

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Sieben Gruppen demonstrierten am Sonntag an der Linken Wienzeile.

Unter massivem Polizeiaufgebot und dem Lärm von Demo und Gegendemo ist am Sonntagvormittag in einem Szenelokal der LGBTIQ+-Community in Wien eine Drag-Queen-Lesung für Kinder über die Bühne gegangen. Während sich vor der Türkis Rosa Lila Villa in der Linken Wienzeile rechte und linke Demonstranten lautstark mit Marschmusik bzw. queeren Hymnen beschallten, verfolgten im Obergeschoß des Lokals Villa Vida zahlreiche Familien die Performance von Künstlerin Freya Van Kant.

100 Personen bei rechter Demo

Geschätzte hundert Personen hatten sich direkt vor der Türkis Rosa Lila Villa versammelt, um zu den Klängen u.a. des Radetzkymarschs gegen die Drag-Queen-Lesung zu protestieren, darunter auch Vertreter der FPÖ, der Identitären um Martin Sellner und Personen aus dem Hooligan-Umfeld. Auch christliche Fundamentalisten waren erwartet worden. Zu sehen war neben Bannern mit dem Schriftzug "Kinder schützen ist kein Verbrechen" oder "Keine Genderindoktrination mit meinen Steuern" auch ein Demonstrant mit Kreuz. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte eine Absage der Drag-Queen-Lesung gefordert, hier finde eine "eine inakzeptable Frühsexualisierung von Kleinkindern" statt. Anfang März hatte die FPÖ in einer Sondersitzung des Wiener Landtags ein generelles Verbot von Drag-Queen-Shows für Kinder gefordert.

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein
© APA/EVA MANHART
× Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein
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Solidaritätskundgebung 

Ein Vielfaches an Demonstranten hatte - getrennt durch eine Pufferzone mit Sperrgittern - ebenfalls vor der Villa Vida, dem Lokal der Türkis Rosa Lila Villa, lautstark für die Rechte der LGBTIQ+-Community Stimmung gemacht. Zu den Klängen von Nummern wie "I will survive" wurden Regenbogenfahnen geschwenkt, die geschätzt 400 bis 500 Teilnehmer skandierten etwa "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda". Noch bis 18 Uhr läuft eine Solidaritätskundgebung unter dem Motto "Wien ist queer! Drag is not a crime", bei der u.a. auch Conchita Wurst auftreten wird.

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein
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Jene Familien, die sich für die Drag-Queen-Lesung angemeldet hatten, ließen sich von dem Trubel nicht abschrecken. "Es kann nicht die Konsequenz sein, dass die Einschüchterung funktioniert", betonte eine Mutter im Gespräch mit der APA. Rund 40 Personen waren, wie ursprünglich geplant, zur Veranstaltung gekommen, die wegen der Demos in den ersten Stock verlegt worden war. Dort inszenierte Künstlerin Freya van Kant im roten Glitzer-Tüllkleid und auftoupierter blonder Perücke eine Märchengeschichte, wie man sie aus dem klassischen Erlebnis-Kindertheater kennt, samt Tanzeinheit und Fechtrunde mit Schwimmnudeln - nur dass diesmal die Prinzessin den vom Drachen verschleppten Prinzen retten musste und nicht umgekehrt.

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein
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"Queens Brunch" 

"Hier wird nicht über Sex gesprochen. Hier geht es um Lieblingsfarben, um Lieblingskleidung und darüber was es bedeutet, einzigartig zu sein", betonte Stephane Magloire, Organisator des "Queens Brunch" und der insgesamt dritten Drag-Queen-Lesung in der Villa Vida, im APA-Gespräch. Bei den Drag-Queen-Lesungen würden Geschichten vorgelesen, in denen es darum gehe, man selbst zu sein und zu einem glücklichen Menschen zu werden, erklärte auch van Kant. "Das sind Geschichten, die jedem Kind gut tun", es gehe darin um Menschenwürde und auch um christliche Werte wie Nächstenliebe. Es sei sehr befremdlich, dass ein "rechter Mob", dessen einziges Ziel es sei, Zwietracht zu sähen und Angst zu verbreiten, gegen Derartiges mobilisiere.

Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein
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× Eskalation bei Demo: Polizei setzt Pfefferspray ein

Van Kant hatte im Vorfeld angesichts der Gewaltdrohungen im Internet und von Medienberichten, in denen gegen die Community polemisiert worden sei, kurz über eine Absage der Veranstaltung nachgedacht. Es sei aber schnell klar gewesen, dass es hier um etwas Wichtiges gehe. "Die Angstmacher-Taktik hat nicht gefruchtet." Auch die zur Veranstaltung angemeldeten Eltern hätten einhellig rückgemeldet, dass es ihnen trotz der Demo wichtig sei, zur Veranstaltung zu kommen. "Wir stehen auf als Community", so Magloire. Van Kant zeigte sich nach der Veranstaltung mit Blick auf die Solidaritäts-Veranstaltung zufrieden. "Am heutigen Tag hat die Wiener Gesellschaft gezeigt, wie tolerant und bunt sie ist."

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 17:04

Erste Polizei-Bilanz

Die Polizei zog eine erste Einsatz-Bilanz der beiden Demos heute: Insgesamt gab es eine Anzeige aufgrund des Verbotsgesetzes. Am Ring gab es mehrere Blockade-Versuche – bei einer Auflösung musste aufgrund von Widerstandshandlungen Pfefferspray eingesetzt werden, berichtet ein Polizeisprecher gegenüber oe24. Es gab keine Verletzten und keine Festnahmen.

 17:01

Inzwischen ist eine Gruppe von etwa 60 Personen der Rechten Demo auf der Gumpendorfer Straße und zieht Richtung stadteinwärts.

 16:07

Rechte Demo in Reinprechtsdorfer Straße

Etwa 70 Teilnehmer der Demo gegen die Drag-Queen-Lesung sind derzeit in der Reinprechtsdorfer Straße im 5. Bezirk. Vor der Villa Vida ist eine solidarische Kundgebung unter dem Motto "Wien ist queer! Drag is not a crime", die noch bis 18 Uhr dauern soll.

 14:37

Pfefferspray-Einsatz

Eskalation bei der Demo. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, es soll auch Festnahmen geben.

 13:46

Rechter Demozug marschiert durch Wien

Aktuell ist etwa der Opernring gesperrt

 13:11

Rund 500 bei Gegendemo

Ein Vielfaches an Demonstranten hatte - getrennt durch eine Pufferzone mit Sperrgittern - ebenfalls vor der Villa Vida, dem Lokal der Türkis Rosa Lila Villa, lautstark für die Rechte der LGBTIQ+-Community Stimmung gemacht. Zu den Klängen von Nummern wie "I will survive" wurden Regenbogenfahnen geschwenkt, die geschätzt 400 bis 500 Teilnehmer skandierten etwa "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda". Noch bis 18 Uhr läuft eine Solidaritätskundgebung unter dem Motto "Wien ist queer! Drag is not a crime", bei der u.a. auch Conchita Wurst auftreten wird.

 13:09

Nur etwa 100 Teilnehmer bei rechter Demo

Geschätzte hundert Personen hatten sich direkt vor der Türkis Rosa Lila Villa versammelt, um zu den Klängen u.a. des Radetzkymarschs gegen die Drag-Queen-Lesung zu protestieren, darunter auch Vertreter der FPÖ, der Identitären um Martin Sellner und Personen aus dem Hooligan-Umfeld. Auch christliche Fundamentalisten waren erwartet worden. Zu sehen war neben Bannern mit dem Schriftzug "Kinder schützen ist kein Verbrechen" oder "Keine Genderindoktrination mit meinen Steuern" auch ein Demonstrant mit Kreuz. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte eine Absage der Drag-Queen-Lesung gefordert, hier finde eine "eine inakzeptable Frühsexualisierung von Kleinkindern" statt. Anfang März hatte die FPÖ in einer Sondersitzung des Wiener Landtags ein generelles Verbot von Drag-Queen-Shows für Kinder gefordert.

 12:31

Rutter heizt auf der Bühne ein

 11:53

Drinnen findet gerade die Lesung statt

 11:38

Demo und Gegendemo

Die Gruppierungen sind nur wenige Meter voneinander getrennt.

 11:36

Aufgeheizte Stimmung

Seit den frühen Morgenstunden herrscht Ausnahmezustand in Wien-Mariahilf. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz. Um 10 Uhr begann die Drag-Queen-Lesung in der Türkis-Rosa-Lila-Villa.