Im Fall einer in Wien getöteten 29-Jährigen wurde der Tatverdächtige festgenommen. Der Afghane war, offenbar per Flugzeug, nach Deutschland geflohen. Bei der Grenzkontrolle in Berlin klickten die Handschellen.
Wien, Berlin. Nach dem Verdächtigen Alex H. war seit dem Auffinden der Toten am Donnerstagvormittag gefahndet worden. Noch am selben Abend wurde der flüchtige anerkannte Asylwerber (der seit 2011 in Österreich lebt) am Flughafen in der deutschen Hauptstadt Berlin geschnappt, bestätigte die Wiener Polizei am Freitag. Die Ermittler gingen von Anfang an von einem Femizid aus, im Fokus stand der Partner der Frau, die erst vor wenigen Monaten nach Wien gekommen war.
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Die Polizei war von Angehörigen der zunächst vermissten Arezoo A. kontaktiert worden, die von einem Streit des Paares berichtet hatten und sich Sorgen machten, weil selbst die Eltern der gebürtigen Afghanin sie plötzlich nicht mehr erreichen konnten. Wie berichtet, machte sich Donnerstagvormittag ein Trupp Männer zum Haus in der Schönbrunner Straße auf, die beim Kindergarten, der sich direkt neben der Wohnung des afghanischen Paares befindet, anläuteten.
Weil die Tür zu der Wohnung verschlossen war und sich die Afghanin weiterhin nicht meldete, kletterte einer der besorgten Landsleute vom Haus aus über einen Tisch und zwei zusammengebundene Leitern zu der Unterkunft im 1. Stock - und entdeckte, am Sofa liegend, die blutüberströmte Leiche der Afghanin.
Danach wurde die Tür der versperrten Wohnung von der Polizei geöffnet. Die Tote wies massive Stichverletzungen im Brust- und Halsbereich auf. Das Motiv für die Bluttat in dem Haus in der Schönbrunner Straße liegt noch im Dunkeln - es gibt jedoch Hinweise, dass die wohl arrangierte Ehe von Anfang an nicht funktionierte.
Nach Auffindung der Leiche nahm das Landeskriminalamt Wien unverzüglich die Ermittlungen auf und leitete internationale Fahndungsmaßnahmen nach dem 31-jährigen Alex H. ein. Als der Flüchtige am Abend aus dem von Wien kommenden Flugzeug am Airport Berlin ausstieg und im Transitbereich - offenbar wollte er aus der EU ausreisen - in eine Grenzkontrolle kam, ging sprichwörtlich der Alarm los und der per EU-Haftbefehl und Interpol gesuchte Mann wurde verhaftet.
