Eine 34-jährige Frau - Casino-Croupier auf Kreuzfahrtschiffen - wurde in Liesing offenbar von ihrem fast doppelt so alten Ehemann (pensionierter IT-Unternehmer und passionierter Kartenspieler) getötet. Die beiden hatten sich wohl verpokert. Alles hatte "keinen Sinn mehr".
Wien. Beide wurden am Donnerstag gegen 17.00 Uhr im ersten Stock ihre erst kürzlich bezogenen Doppelhaushälfte mit Schnittverletzungen aufgefunden. Die gebürtige Rumänin aus Bukarest war tot, der 63-jährige Mann wurde auf die Intensivstation eines Krankenhauses eingeliefert und schwebt weiter in Lebensgefahr. Er hatte seinen Neffen angerufen und angekündigt, sich und seiner jungen Frau (die beiden haben vor zwei Jahren geheiratet) das Leben nehmen zu wollen. Umgehend wurden die Einsatzkräfte informiert.
Hintergrund für das Drama um das Pärchen in einem beachtlich noblem wie teuren Haus im Süden Wiens nahe des Großgrünmarktes dürften eben der Erwerb dieser Liegenschaft in der kolportierten Höhe von einer Million Euro gewesen sein. Ihr unmittelbarer Nachbar sagt gegenüber oe24, dass nichts den Anschein gemacht hätte, dass die beiden (finanzielle) Probleme gehabt und sich das Ganze nicht leisten hätten können: "Sie sind eingezogen, wir haben uns langsam angefreundet. Alles schien normal."
Hund irrte mit blutigem Fell herum
Doch in Wahrheit hatten sich die beiden, die sich in der Poker-Szene auf Kreuzfahrtschiffen kennengelernt hatten und die nächste Tage wieder auf Tour gehen wollten, übernommen. Ende der Woche hätte es zu einem klärenden Gespräch mit dem Verkäufer kommen sollen - dieses Meeting fand jedoch nicht mehr statt.
Statt dessen sollen er einen Abschiedsbrief aufgesetzt haben, den auch seien Ehefrau unterschrieb, wonach "alles keine Sinne mehr machen" würde. Der Brief wurde im Auto der beiden gefunden. Sie hatten auch einen kleinen Hund, der nach den Geschehnissen mit blutverpicktem Fell herumirrte und vom Nachbarn aufgenommen wurde. "Ich habe ihn gewaschen und zu einem Veterinär gebracht. Alles ist so furchtbar."
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.