Hauptverdächtiger bestreitet die Tat
Mordfall Leonie († 13): Dritter Verdächtiger verhaftet, vierter gesucht
30.06.2021Ein Beschuldigter schweigt, ein zweiter weist Vorwürfe von sich, ein dritter wurde in der Nacht auf Donnerstag verhaftet, ein vierter wird mittels Europäischem Haftbefehl gesucht.
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Von Geständnis keine Spur! Der Hauptverdächtige bestreitet die Tat. Doch jetzt kommen die Ermittlungen wieder ins Rollen: In der Nacht auf Donnerstag wurde noch ein Tatverdächtiger verhaftet. Ein weiterer wird nun mittels Europäischem Haftbefehl gesucht.
Großfahndung mit Europäischem Haftbefehl
Nach der Festnahme eines dritten Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod der 13-jährigen Leonie am Wochenende in Wien-Donaustadt ist die Fahndung nach einem vierten möglichen Mittäter im Laufen. Nach dem 22-jährigen Afghanen wird seit Dienstag mit Europäischem Haftbefehl gesucht.
Weiterer Täter festgenommen, auch er ist amtsbekannt
Am Mittwochabend hatte die Exekutive in Wien einen dritten Verdächtigen festgenommen. Auch dieser Mann soll sich nach Informationen der APA im Tatzeitraum in der Wohnung eines bereits inhaftierten 18-jährigen Afghanen aufgehalten haben, als der 13-Jährigen dort Drogen verabreicht und sie anschließend missbraucht worden sein soll. Beim dritten Verdächtigen handelt es sich um einen 23-jährigen, bereits amtsbekannten Afghanen. Er soll dem Vernehmen nach bereits wegen Suchtgiftdelikten verurteilt worden sein.
Seit Montag befinden sich in dieser Sache ein 18 sowie ein 16 Jahre alter Afghane in Haft, die mittlerweile in die Justizanstalt Josefstadt überstellt wurden. Der 18-Jährige war in der Gemeindewohnung gemeldet, in der die Übergriffe auf die 13-Jährige stattgefunden haben sollen.
Hauptverdächtiger bereits drei mal verurteilt
Die 13-Jährige war Samstagfrüh an einem Baum gelehnt vor der Wohnung des 18-Jährigen Tatverdächtigen in der Donaustadt gefunden worden. Reanimationsversuche blieben erfolglos. Bei der Obduktion kam heraus, dass sie erstickt worden war. Am Montagabend wurden der 18-jährige Afghane und ein 16-jähriger Landsmann festgenommen. Die Polizei kam durch Zeugenaussagen auf die Spur der Männer. Der Ältere wurde bereits dreimal gerichtlich verurteilt. Er bestritt in seiner Einvernahme, etwas mit der Tötung des Mädchens zu tun zu haben. Der Jüngere wiederum schwieg bisher.
Der 18-Jährige lebt seit Sommer 2015 in Wien. Er wurde von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe in unterschiedlichen Einrichtungen betreut. Zuletzt wohnte er in der Gemeindebauwohnung in der Erzherzog-Karl-Straße. Der 16-Jährige war erst im April im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Österreich gekommen und ist unbescholten.
Beide Afghanen waren am Mittwoch in die Justizanstalt überstellt worden. Ab diesem Zeitpunkt hat die Anklagebehörde 48 Stunden Zeit, um U-Haft-Anträge beim Landesgericht einzubringen. Die Staatsanwaltschaft hat auch bereits die Einholung mehrerer Fachgutachten - darunter ein Obduktionsgutachten zur Abklärung der genauen Todesursache sowie ein toxikologisches und ein molekular-genetisches Gutachten - in Auftrag gegeben.