Leichnam in Müllverbrennungsanlage verbrannt
Mordprozess ohne Leiche: Mann mit Hammer und Schraubenzieher getötet
22.10.2019
Wien. Indem er einem Bekannten mit einem Hammer zwei Schraubenzieher in den Kopf schlug, soll ein 29 Jahre alter Mann den 43-Jährigen Ende Mai 2019 in Wien-Ottakring getötet haben. Am kommenden Donnerstag müssen sich der gebürtige Ungar und eine 30-jährige Wienerin wegen Mordes am Landesgericht verantworten. Die Frau soll der Tötung zugestimmt haben. Die Leiche des Mannes wurde nie gefunden.
Die Angeklagten hatten den Toten in eine Decke gewickelt und einige Tage neben dem Leichnam in der Wohnung der 30-Jährigen verbracht. Am 29. Mai entsorgten sie die dann Leiche, indem sie diese in den Müllraum verfrachteten und in einen Müllcontainer hievten.
Bluttat Obdachlosen gestanden
Der Körper wurde in weiterer Folge in der Müllverbrennungsanlage Flötzersteig verbrannt. Dabei hatte der 29-Jährige am 31. Mai die Bluttat einem Obdachlosen gestanden, auch eine Sozialarbeiterin erfuhr von dem Verbrechen. In den Abendstunden des 31. Mai wurden die Ermittlungen aufgenommen und die Suche nach dem Leichnam gestartet. Der Müll der betreffenden Wohnhausanlage wurde am Vormittag des 1. Juni von der MA 48 auf den Flötzersteig gebracht. Als man dort von der Suchaktion erfuhr, war ein Großteil des angelieferten Mülls schon verbrannt. Obwohl nicht gesichert war, dass darunter auch der vermisste Leichnam war, wurde auch der restliche Müll der Verbrennung zugeführt. Eine weitere Suche nach der Leiche wäre "ohne Gefährdung des unabdingbaren Ablaufs der Müllverbrennung nicht möglich gewesen", ist dazu der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Wien zu entnehmen.