Aus Angst vor einer Erbkrankheit hat eine Mutter ihre Töchter getötet.
Vieles deutete auf ein harmonisches Familienleben hin, doch am 19. September des vergangenen Jahres endete alles in einer unfassbaren Tragödie: In der Koppstraße in Wien-Ottakring erdrosselte Salva E. (39) zwei ihrer vier Kinder. Die sechs- und die neunjährigen Töchter mussten sterben, weil die Mutter Angst hatte, dass sie eine Krankheit weitervererben könnten.
Die gebürtige Ägypterin selbst hat diese Krankheit (Morbus Addison) an ihren Sohn weitervererbt. Eine Erkrankung, die nur von Müttern an ihre Söhne übertragen werden kann. Nachdem sie ihre Mädchen mit einem Schal und mit dem Kabel eines Bügeleisens getötet hatte, schnitt sich die Mutter die Pulsadern auf und stürzte sich aus elf Metern aus dem Fenster. Wie durch ein Wunder überlebte sie.
Über den Versuch eines erweiterten Selbstmordes verhandelte am Mittwoch das Straflandesgericht.
Abschiedsbrief:
„Ich bin besudelt“
Salva E. sprach von einer „Schande“, die sie mit der Krankheit über die Familie gebracht habe. In ihrem Abschiedsbrief stand: „Ich bin beschmutzt, besudelt. Wenn ich von der Krankheit gewusst hätte, hätte ich nicht geheiratet und niemals Kinder geboren.“
Wegen ihrer Wahnvorstellungen wurde die Angeklagte in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Das Urteil ist rechtskräftig.