So geht es Niki
Nach Transplantation: Das sagt Laudas Arzt
03.08.2018
Walter Klepetko sprach erstmals seit der OP über den Zustand seines Patienten.
Operateur Walter Klepetko hat sich bezüglich der Genesung von Niki Lauda am Donnerstagabend nach der erfolgreichen Lungentransplantation zuversichtlich gezeigt. "Es ist momentan alles in einem sehr guten Verlauf und wir sind sehr zufrieden", erklärte der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie am Wiener AKH in der ORF-Sendung "ZiB 2".
Ein junger Patient würde das Krankenhaus laut Klepetko nach einem derartigen Eingriff mitunter bereits nach zwei oder drei Wochen wieder verlassen können. "Bei älteren Patienten dauert es schon länger", erklärte der Chirurg zu Laudas diesbezüglichen Aussichten. Am AKH werden laut ORF-Angaben jährlich rund 120 derartige Operationen durchgeführt.
Transplantation der Lunge - eine komplizierte OP
Eine Transplantation der Lunge ist einer der kompliziertesten und riskantesten Eingriffe in der Medizin. Das Wiener Allgemeine Krankenhaus ist das einzige Spital in Österreich, das diese Operation durchführen kann, und es genießt auch in dieser Disziplin Weltruhm. Die Mediziner Walter Klepetko und Konrad Hötzenecker, die Niki Lauda operiert haben, gelten als große internationale Kapazitäten.
Überlebensrate in letzten Jahren stark gestiegen
Zwischen 100 und 120 Transplantationen im Jahr werden durchgeführt. Sie werden dann notwendig, wenn das Organ vollkommen irreparabel angegriffen ist. Bei COPD, bei Lungenfibrose beispielweise. Bei Niki Lauda ist die Lunge seit seinem Horrorunfall im Jahr 1976 verätzt und massiv beeinträchtigt.
Lebensgefahr
Trotz der Schwere des Eingriffs sind die Überlebenschancen in den vergangenen Jahren immer höher geworden. Die Überlebensrate zwischen ein und fünf Jahren liegt bei 65 Prozent. Auch die Lebensqualität nach einer Lungentransplantation hat sich erheblich gebessert und erlaubt den meisten Patienten wieder ein normales Leben.
Für Niki Lauda werden die nächsten Tage sehr wichtig - dann wird sich herausstellen, ob es zu keiner Abstoßungsreaktion des neuen Organs kommt.