Die Rufe des Baumhöhlen-Krötenlaubfrosches zählen zu den lautesten unter den Fröschen. Sie erfolgen immer dreimal in Folge und sind vom Lärmpegel mit einer Auto-Hupe vergleichbar.
2021 kamen neue Tiere aus dem Zoo Zürich in den Tiergarten Schönbrunn. Nun klappte im Wiener Zoo die Nachzucht dieser „Krawall-Frösche“ nach einigen Jahren Pause wieder. „Der Baumhöhlen-Krötenlaubfrosch ist besonders spannend, weil er in den Baumkronen tropischer Regenwälder des Amazonasgebietes lebt. Zur Eiablage nutzt er wassergefüllte Baumhöhlen in bis zu 30 Metern Höhe. Die Menschen dort bekommen ihn so gut wie nie zu Gesicht, sondern kennen ihn nur von seinen lauten Rufen. Die Männchen haben zwei außergewöhnlich große Schallblasen“, erklärt Anton Weissenbacher, Zoologischer Abteilungsleiter.
Weissenbacher: "Weltweite Amphibienkrise"
Amphibien sind die am meisten von der Ausrottung bedrohte Tierklasse. Zur Populationsgröße des Baumhöhlen-Krötenlaubfrosches gibt es wegen seiner versteckten Lebensweise keine Daten. Derzeit wird er aufgrund seines großen Verbreitungsgebietes nicht als gefährdet eingestuft. Durch die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes ist aber mit einem Bestandsrückgang zu rechnen. Weissenbacher: "In der weltweiten Amphibienkrise ist es die Aufgabe von zoologischen Gärten, auf die vielen faszinierenden Vertreter der Amphibien aufmerksam zu machen und rechtzeitig stabile Reserve-Populationen außerhalb des natürlichen Lebensraumes aufzubauen." Dazu war der Zuchterfolg beim Baumhöhlen-Krötenlaubfrosch ein wichtiger Beitrag. Von zwei Weibchen gibt es stolze 520 Jungfrösche, die an andere Zoos abgegeben werden.