Ärztekammer kritisiert Personalnot
Nächster Wirbel: Zu wenig Ärzte im KH Nord?
30.08.2019100 Ärzte sollen laut Wiener Ärztekammer fehlen – der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) widerspricht dieser Ansicht.
Wien. Der Skandal-Strudel rund um das Krankenhaus Nord in Wien dreht sich immer weiter. Nach der Energetiker-Affäre und diversen fragwürdigen Ausgaben fehlen jetzt laut Wiener Ärztekammer (WÄK) bis zu 100 Mediziner.
Personalengpass. Der Vizepräsident der WÄK, Wolfgang Weismüller, schlägt Alarm: "Es dürften an die 70 Dienstposten fehlen und an die 100 Ärzte", sagte er gegenüber "orf" und beruft sich dabei auf Berechnungen der Ärztekammer sowie Berichte aus der Klinik in Floridsdorf.
"Falsch gerechnet". Das Problem sieht Weismüller darin, dass für das KH Nord falsch gerechnet worden sei. Man sei nämlich davon ausgegangen, dass jeder Arzt im Schnitt 48 Stunden arbeite. Laut Weismüller würden deshalb zu viele Überstunden gemacht. Und es gebe bereits Abgänge im Pflegebereich. "Beim Pflegepersonal schaut es auch dramatisch aus, vor allem im Bereich der OP-Pflege", sagt der WÄK-Vizepräsident.
KAV widerspricht
FPÖ: Ablenkungsmanöver der KAV
"Wenige Wochen vor dem geplanten Vollbetrieb fehlen im milliardenschweren Skandalbau 100 Ärzte", sagt der Gesundheitssprecher der Wiener FPÖ Wolfgang Seidl in einer Aussendung. Anders sehe das erfahrungsgemäß der KAV. "Von zuständiger Stelle wird die Kritik wie immer zurückgewiesen. Ob das auch die Patienten so sehen, die endlos darauf warten, untersucht oder behandelt zu werden ist zu bezweifeln", kritisiert der Freiheitliche und sieht darin "Ablenkungsversuche des KAV."