1 Toter, 3 Verletzte

Neue Details zur Explosion in Wien

06.04.2018

In der Nacht auf Freitag kam es zu einer Hausexplosion mit einem Toten und drei Verletzten. 

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© Lichtbildstelle MA68
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Eine Explosion in einem Wohnhaus in der Laskegasse in Wien-Meidling forderte am Freitag gegen 0.45 Uhr ein Todesopfer. Drei weitere Personen wurden verletzt, konnten das Spital aber bereits verlassen. Mehrere Fenster zerbarsten. Durch die Wucht der Explosion wurde Glas meterweit weggeschleudert, Teile der Fensterverankerungen bohrten sich in die Wand des gegenüberliegenden Wohnhauses.


Pleite und allein

Bei dem Toten dürfte es sich um jenen 56-jährigen Mieter handeln, der in der Erdgeschosswohnung lebte, in der der Brand ausbrach. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Mann die Explosion mut­willig herbeigeführt haben könnte. Er habe den Gashahn aufgedreht und sich eine Zigarette angezündet.

Laut einer Nachbarin war der 56-Jährige seit langer Zeit arbeitslos und soll die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet haben. Zudem soll ihm eine Delogierung gedroht haben.


Mutter mit Baby

Die Mieterin D. lebt im Nebengebäude und spürte die Explosion in ihren eigenen vier Wänden: „Ich war total schockiert, dachte im ersten Moment, es sei ein Bombenanschlag. Das ganze Gebäude hat vi­briert. Dann habe ich einen Mann schreien gehört: ‚Alle sofort das Gebäude verlassen!‘ Ich habe mein Baby genommen, es in eine Decke gewickelt und bin sofort rausgelaufen. Wir haben eine Stunde im Auto gewartet, bis sich die ­Situation beruhigt. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“


Gefahr: 20 Personen ­dürfen nicht nach Hause

Mitglieder der Berufsfeuerwehr Wien waren noch bis in den Nachmittag hinein vor Ort, um im dreistöckigen Gebäude eine Wand zu stützen und vereinzelt Hausbewohner, die das Nötigste holten, in ihre Wohnungen zu begleiten. Gutachter der Bau­polizei überprüfen derzeit, ob Einsturzgefahr besteht. „Das Haus ist nicht bewohnbar“, so Lukas Schauer von der Berufsfeuerwehr Wien. Betroffen sind 20 Personen aus zwölf Haushalten.

Gerald Csefan von den „Sofortmaßnahmen“ der Wiener Magistratsdirektion versichert: „Alle Hausparteien wurden noch in der Nacht mit Unterkünften versorgt. Einige konnten bei Verwandten übernachten.“

L. Eckhardt

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