Nachbarin packt aus
Neue Wende nach Feuer-Drama in Wiener Wohnung
20.04.2019
Eine Frau war am Balkon von den Flammen eingeschlossen und sorgte für einen riesigen Einsatz. Jetzt gibt es neue Details.
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Am Donnerstagnachmittag ist in der Marinelligasse, Ecke Taborstraße, im 2. Wiener Bezirk ein Zimmerbrand ausgebrochen. Die 27-jährige Bewohnerin eines Mehrparteienwohnhauses in Wien-Leopoldstadt floh vor den Flammen in ihrer Wohnung auf den Balkon, wo sie von der Berufsfeuerwehr Wien gerettet werden konnte. Eine Nachbarin, die maßgeblich an der Rettung der 27-Jährigen beteiligt war, schildert nun Details des dramatischen Einsatzes und zeigt sich vom Verhalten ihrer Nachbarin entsetzt.
Nachbarin entsetzt: "Ich schrei um Hilfe und sie telefoniert"
"Ich schrei rüber 'Machen's auf, die Feuerwehr ist da'! Die haben ja im Stiegenhaus verzweifelt probiert, dass sie reinkommen", erklärt Beate Kavka gegenüber "Wien heute". Unten im Hof wurde indes ein Springkissen vorbereitet, damit sie vom Balkon springen kann. Dies schien die 27-Jährige aber wenig zu interessieren, wie Kavka schildert. "Aber sie hat ja keine Zeit zum Springen gehabt. Sie hat ja telefonieren müssen. Und die unten haben geglaubt, sie hat Angst. Aber um das ist es gar nicht gegangen", so die Nachbarin. "Die hat einfach telefoniert. Sie hat auch nicht um Hilfe geschrien. Ich war die, die wie eine Deppate um Hilfe geschrien hat 'Es brennt, es brennt. Alle raus hier'. Sie hat gar nichts gemacht. Sie war am Handy", zeigt sich Kavka verärgert.
Die Feuerwehrleute mussten die Wohnung gewaltsam aufbrechen, ehe ein Atemschutztrupp mit einer Löschleitung die Flammen so weit zurückdrängen konnte, um zur Frau auf den Balkon zu gelangen. Der Wohnungsinhaberin wurde eine Brandfluchthaube aufgesetzt, mit der sie vom Feuerwehrtrupp durch die Wohnung in einen rauchfreien Bereich gerettet und der Berufsrettung Wien zur notfallmedizinischen Versorgung übergeben wurde. "Es war Rettung in letzter Minute", schilderte Feuerwehrsprecher Jürgen Figerl. Die Frau wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht, weitere Personen wurden nicht verletzt.
"Ich fackel diese sch**ß Bude ab"
Als Brandursache wird laut Feuerwehr eine brennende Zigarette angegeben. Wie fahrlässig die 27-Järhige damit anscheinend umging, schildert Kavka ebenfalls. "Was ich ja wirklich krass finde, ist, dass ich erfahren habe, dass der Freund gesagt hat, dieses Mal sei es keine Absicht gewesen, dass es gebrannt hat, weil sie hat ja schon immer die Zigaretten in den Kübel geschmissen und er habe dann das Feuer gelöscht. Ich meine ... hallo?!", so die Nachbarin schockiert. Zudem hat sie selbst auch mehrmals Drohungen der 27-Jährigen mitbekommen. "Zweimal habe ich gehört, wie sie am Telefon gesagt hat: 'Ich fackel diese sch**ß Bude ab. Ich fühle mich hier eingeengt!'"
Nach dem Feuer-Drama befindet sich die 27-Jährige nun in Betreuung.