Wien

Neuer Besucherrekord im Schloss Schönbrunn

03.07.2014


2,87 Millionen Menschen strömten 2013 in die Kaiserresidenz.

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Der Touristenandrang im Wiener Schloss Schönbrunn ist weiter ungebrochen: Mit 2,87 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr und damit einer Steigerung von 1,8 Prozent konnte sogar das Rekordergebnis von 2012 noch einmal übertroffen werden, wie der Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB), Franz Sattlecker, am Donnerstag in einer Pressekonferenz berichtete.

Zählt man die ebenfalls von der SKB verwalteten Objekte - die Kaiserappartements, das Sisi Museum, die Silberkammer sowie das Hofmobiliendepot - dazu, kamen 2013 insgesamt 3,56 Millionen Besucher. Das Schloss blieb dabei jedoch ungebrochener Spitzenreiter. "Wir haben inzwischen eine Marke erreicht, wo es an gewissen Tagen schwierig wird", meinte Sattlecker. Zwar müsse aus Sicherheitsgründen das Limit von 1.000 Besuchern pro Stunde eingehalten werden, man habe aber Vereinbarungen mit Betriebsrat und Mitarbeitern getroffen, an besonders starken Tagen dafür länger offen zu halten.

Leichte Besuchereinbußen gab es dagegen in der Hofburg. Das führte der Schönbrunn-Chef vor allem auf die Umbauarbeiten im Eingangsbereich zurück. Stark habe sich das Hofmobiliendepot entwickelt, wo vor allem die Maximilian-Ausstellung Touristen und Einheimische anzog. Die gestiegenen Besucherzahlen und eine Preiserhöhung wirkten sich im vergangenen Jahr auch auf die Einnahmen aus: "Unsere Umsatzentwicklung ist sehr positiv", meinte Alexander Keil, Prokurist der SKB. Alle Objekte zusammen brachten einen Gesamtumsatz von 43,2 Millionen Euro (2012: 41,2 Millionen).

Davon gingen rund 11,5 Millionen an den Bund - etwa über den Fruchtgenuss-Vertrag, Körperschaftssteuer und Pacht. Weitere neun Millionen Euro seien in den Erhalt der Bausubstanz geflossen, berichtete Keil. Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) lag 2013 bei 5,7 Millionen Euro. Damit sei man nach der absehbar teuren Eingliederung der Marchfeldschlösser Hof und Niederweiden 2012 wieder im "gewohnten Rahmen". Denn für die Eingliederung hatte die SKB hohe Rückstellungen gebildet, die das EGT 2012 auf minus 11,8 Millionen Euro drückten. Auch die Eigenkapitalquote erhole sich mit 24 Prozent zunehmend von der Eingliederung.

Schloss Hof "wird schon"

"Schloss Hof fällt in die Kategorie 'wird schon'", meinte Sattlecker zur Übernahme der Marchfeldschlösser Revitalisierungs-und Betriebsges.m.b.H. 2013 habe man bereits eine Besuchersteigerung von rund 10 Prozent erreicht, für 2014 habe man sich dasselbe vorgenommen, führte Keil aus. Dazu wird auch einiges saniert: Unter anderem steht die große Kaskade, der Hauptbrunnen der Anlage, auf dem Programm. "Dort ist derzeit absolut Ruine, das muss dringend gemacht werden", so der Prokurist. Auch die Bel Etage soll thematisch umgestaltet werden, bereits fertig ist der neue Kassenbereich.

Auch in Schönbrunn wurde 2013 einiges renoviert: Neben der Fertigstellung des Millionenzimmers sei auch die Renovierung der Fassaden endlich abgeschlossen, schilderte der Schönbrunn-Chef. Außerdem wurde der Schöne Brunnen renoviert sowie die Meierei im Park und die Hotelsuite im Schloss eröffnet, die nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Genehmigungen nun "sehr gut" laufe.

Auch vom ersten Halbjahr 2014 könne man bereits Positives berichten: Schloss Schönbrunn verzeichnete ein Besucherplus von fünf Prozent - was vor allem auf einen starken Jänner und Februar zurückzuführen sei, so Sattlecker. "Allerdings sperren sie uns ab Montag die Touristenbusspur. Ich bin also zuversichtlich, dass wir die Zuwächse 2014 in Grenzen halten können", meinte der Schönbrunn-Chef lakonisch. Auch bei der Hofburg gebe es bereits ein kleines Plus nach oben, im Hofmobiliendepot laufen dagegen die "Bösen Dinge" nicht ganz so gut wie die Maximilian-Ausstellung.

Auf der Sanierungsliste für 2014 stehen etwa das Porzellanzimmer und die Oval- und Rundkabinette. Kurz vor der Fertigstellung ist die Erweiterung des Tagungszentrums, die mit sechs Millionen Euro zu Buche schlägt: Ab Herbst können das überdachte Mehrzweckfoyer und einige neue Räume genutzt werden. Noch heuer fertig werden auch das Palmenhaus und der Eingangsbereich der Hofburg.

Ob noch weitere Schlösser in den Verbund der SKB eingegliedert werden, wollte Sattlecker noch nicht konkret beantworten. "Die finanziellen Mittel von Schönbrunn sind bald erschöpft, aber natürlich macht es Sinn, alle Objekte zu bündeln und so Synergieeffekte zu erzielen." Er könne sich daher eventuell eine andere Eingliederungskonstruktion vorstellen. Derzeit beschäftigt den Schönbrunn-Chef aber vor allem die Situation der Gärten rund um seine Schlösser, die sich unter der Obhut der Bundesgärten und damit des Landwirtschaftsministeriums befinden : "Wir müssen sehen, dass man eine Lösung findet, dass der Garten die Mittel bekommt, um weiterhin ein barocker Garten zu sein."
 

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