Er durfte AKH verlassen

Lauda-Ärzte: "Motor brummt jetzt wieder"

25.10.2018

"Reha ist ein Full-Time-Job mit mehreren Einheiten am Tag"

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Professor Walter Klepetko, Niki Laudas behandelnder Arzt und Operateur im Wiener AKH, bestätigte am Mittwoch die ÖSTERREICH-Exklusiv-Meldung: „Ja, Niki Lauda wurde aus dem AKH entlassen, jetzt geht er in die Rehabilitation“, sagte der Mediziner zu ÖSTERREICH. Noch am Vormittag durfte Niki das Spital nach fast drei Monaten verlassen.

Für Lauda startet indes die intensive und mehrwöchige Rehabilitation nach der Lungentransplantation. Betreut wird Niki Nationale dabei weiter durch das Lungentransplantationsteam der MedUni Wien, einem der weltweit größten und besten Zentren für hoch komplizierte Eingriffe dieser Art.

Chirurg: "Erfreut über Heilungsverlauf"

Eigentlich hat es nicht so lange gedauert." Das sagte Walter Klepetko, Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie am Wiener AKH und behandelnder Arzt von Formel 1-Legende Niki Lauda, der zweieinhalb Monate nach einer Lungentransplantation das Spital verlassen und die Rehabilitation antreten konnte. Klepetko und seine Kollegen gaben sich am Donnerstag erfreut über den Heilungsverlauf.
 
 
"Die Transplantation ist ein neues, sehr beachtliches Kapitel in seinem facettenreichen Leben", sagte Klepetko, der Lauda am 2. August eine neue Lunge eingepflanzt hatte. "Und dieses Kapitel hat sich zu einem guten Ende entwickelt." Immer wieder sei die Frage aufgetaucht, wieso so lange? "Ein Reifenwechsel in der Formel 1 dauert heute 2,6 Sekunden, wir waren auch beim Faktor 2,6", sagte der Transplantationsspezialist. Dabei sei es aber um Monate gegangen. "Ein erfolgreiches Ende entsteht nur dann, wenn die nötige Zeit da ist", so Klepetko, der den vielen am Genesungsprozess Beteiligten ("im dreistelligen Bereich") dankte.

So wird Reha verlaufen

Lauda ist aus dem Bett aufgestanden. In der Reha wartet auf ihn nun Muskel- und Atemtraining. Das Training der Atmung wird wichtig sein um die Lunge zu reinigen und damit kein Schleim entsteht. Da die Muskeln sehr schnell abbauen, wenn man viel liegt, muss sich Lauda fit halten.
 
Reha ist ein Full-Time-Job mit mehreren Einheiten am Tag. Dann gibt es wieder Erholungszeiten, wie bei einem Trainingslager auch, so die Ärzte.
 
Nach der Entlassung aus der Reha, darf Lauda wieder nach Hause. Auch Zuhause muss er sich fit halten, so die Ärzte. Gegenüber Formel-1-Star Hamilton sagte Lauda, er wäre gerne beim Grand Prix in Abu Dhabi am 25. November gerne wieder dabei. Die Ärzte können nicht sagen, ob sich das ausgeht.  
 
 

"Hoffen, dass er in absehbarer Zeit nach Hause kann"

Lauda hat keine Lungenprobleme - das Organ funktioniert tadellos, so die AKH-Ärzte. Im Reha-Programm der nächsten Wochen wird er lernen richtig zu gehen. Wichtig sei, dass es keine Infektionen gibt, und dass die Lunge nicht abgestoßen wird. "Wir hoffen, dass wir Lauda in absehbarer Zeit nach Hause entlassen können".

Arzt Hengstberger sprach von einer großen Symphonie der verschiedenen AKH-Abteilungen. Er sei stolz, dass alle Beteiligten Zusammengehalten hätten und Lauda in die Reha entlassen werden konnte.
 
 

Enormer Einschnitt ins Leben

Arzt Heinz war mit Lauda auf Intensivstation betraut. "Kritisch krank zu sein ist ein enormer Einschnitt ins Leben", sagt Heinz. Es braucht lange alles wieder aufzutrainieren. Lauda ist mit guten Organ-Funktionen entlassen in Reha entlassen worden. Die Familie war für den Patienten ganz wichtig, so Heinz und fügt hinzu: "Die Familie war wichtiger Partner für Lauda und uns".

"Motor brummt wieder"

Arzt Klepetko sagt, dass der Behandlungs-Verlauf optimal. "Der Motor brummt wieder", so Klepetko. Er ist gewiss, dass Lauda den "Sieg holen wird".
 
Die Familie Lauda ließ eine Mitteilung verlesen, in der sie sich bei den Abteilungsleitern bedankten. Besonderen Dank gab es für Doktor Heinz von der Intensivstation. Die Familie dankte an Lungen-Transplantations-Team und Physios. 

„Dank an die Ärzte“

Lauda geht es gut, er verließ das AKH zwar geschwächt, aber in einem zufriedenstellenden Allgemeinzustand: „Die Ärzte haben einen perfekten Job gemacht“, bedankte sich der Mercedes-Boss bereits vor wenigen Tagen in einem Telefongespräch mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton: „Ich bin den Ärzten und meiner Frau Birgit so unendlich dankbar“, sagte Lauda zu Hamilton und dieser antwortete geradezu jubelnd: „Niki, du klingst nach der Transplantation jünger als zuvor.“

Seine Spenderlunge funktioniert einwandfrei, Abstoßungsreaktionen oder gar Infektionen habe es keine gegeben, so die Ärzte.

Wieder fit

Schon wenige Tage nach der erfolgreichen Transplantation an seinem prominenten Patienten sagte Klepetko: „Einen größeren Kämpfer als Niki Lauda wird es nicht so leicht zu finden geben.“ Jetzt sagt er: „Ich bin mit dem Ergebnis und dem Patienten zufrieden, und zwar ordentlich.“

Heilung

Nun ist für Lauda alles möglich, selbst eine hundertprozentige Genesung. Der deutsche Schlagerstar Roland Kaiser etwa, der ebenfalls lungentransplantiert wurde, tritt heute, nur zwei Jahre nach dem Eingriff, wieder auf und kann zwei Stunden lang singen.

© APA/HERBERT NEUBAUER

Arzt Klepetko im ÖSTERREICH-Interview: "Jetzt 
körperlicher Aufbau"

ÖSTERREICH: Niki Lauda durfte nach drei Monaten die Klinik verlassen?

Walter Klepetko: Jawohl, er hat das Allgemeine Krankenhaus verlassen und geht jetzt in die Rehabilitation.

ÖSTERREICH: Wie wird sich die Reha gestalten?

Klepetko: Vor allem körperlicher Aufbau nach einem so langen Verlauf. Das ist nach so einer Operation typisch. Da muss eine längere Zeit für den körperlichen Aufbau eingeplant werden.

ÖSTERREICH: Sie haben die Transplantation mit Ihrem Team durchgeführt, sechs Stunden dauerte diese. Lief alles zufriedenstellend?

Klepteko: Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, und zwar ordentlich, das können Sie mir glauben. Wir haben zum Glück zu keiner Zeit größere Probleme gehabt.

Für Lauda steht jetzt aber erstmal eine mehrwöchige Reha an. Karl Wendl

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