Hinweise erbeten
Obdachlosen-Morde: Dieser Mann wird gesucht
18.10.2023Zwei Obdachlose ermordet, eine Frau schwer verletzt: Bei der Suche nach dem Serien-Täter werden jetzt Videos einer Person veröffentlicht, die in unmittelbarer Nähe des letzten Tatortes und auch "in zeitlicher Nähe" durch das Bild stapft. Führt die heiße Spur zum gesuchten Killer?
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Wien. Nach den Messerattacken auf Obdachlose in Wien im Sommer mit zwei Toten (55 und 56) sowie einer Schwerverletzten hat die Polizei am Mittwoch ein Foto und ein Video eines Mannes aus mehreren Kameras in der Nähe des dritten Tatorts am Hernalser Gürte für die Öffentlichkeit freigegeben. Ob es sich um einen Tatverdächtigen, einen Zeugen oder eine unbeteiligte Person handelt, ist laut Ermittlern noch unklar. Es sei aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe mit der dritten Tat jedenfalls eine "Person von besonderem polizeilichen Interesse".
Der Mann ist auf Videomaterial (Video siehe weiter oben) von Kameras im Bereich Hernalser Gürtel am 9. August zwischen 1.19 Uhr und 1.40 Uhr zu sehen und soll sich bei der Polizei melden, heißt es in der Presseaussendung. "Seine Wahrnehmungen sind für die Ermittler von großer Wichtigkeit", wird betont. Hinweise werden streng vertraulich behandelt und an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310-33800 oder per Mail an Hinweise-obdachlose@polizei.gv.at erbeten.
Was bei erster Durchsicht der Filme auffällt: Der Gesuchte, der wohl um die 1,90 Meer groß sein dürfte, ist vom Gang her eher unter 20 und ist ganz in Dunkel gekleidet: schwarze Schuhe oder Sneaker, graue Cargo-Hose, in denen lange, ganz dünne Beine stecken, schwarzer Hoodie mit Bauchtasche (der auch eine Jacke mit Kapuze sein kann), schwarze Baseballmütze und ein in der Dunkelheit fast glänzend weißer Teint. Der (junge) Mann oder Jugendliche geht unbeirrt und blickt sich niemals um und fasst sich immer wieder an die Nase wie jemand, der stark verkühlt ist oder ein Drogenproblem hat.
Kehle im Schlaf aufgeschlitzt
In Wien kam es im Sommer bisher zu drei brutale Angriffen auf Obdachlose, die in zwei Fällen mit dem Tod der Opfer endeten. Am 12. Juli wurde ein gebürtiger Ungar (56), der erst aufgrund seiner Tattoos identifiziert werden konnte, erstochen auf einer Parkbank am Handelskai an der Donau in der Brigittenau aufgefunden. In der Leopoldstadt im Bereich der Venediger Au wurde mehr als eine Woche später eine nicht sesshafte Frau (51) durch Stiche und Schnitte schwerstens verletzt. Dem letzten Opfer wurde hinterrücks die Kehle im Schlaf aufgeschlitzt, er kam bereits hirntot ins Spital, wo der 55-Jährige schließlich verstarb.