So bessern Stände ihre Einnahmen auf

oe24-Test: Fieser Punsch-Trick enthüllt

05.12.2022

Vielen Advent-Fans vergeht gerade auf den Märkten die Lust an Glühwein und Co.

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© TZOe Fuhrich
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Wien. Die Adventmärkte werden gerade gestürmt, als wäre schon morgen Weihnachten. Was dazugehört, ist ein Besuch am Punschstand. ÖSTERREICH machte – nachdem sich einige Leser bei uns beschwert hatten – under­cover den Test: Was sind die Tricks der Standbetreiber?

Messbecher. Wir genehmigen uns einen Punsch vor dem Wiener Stephansdom. 4,90 Euro kostet der billigste, dazu noch 5 (!) Euro Einsatz. Das Häferl hat ein Fassungsvermögen von einem Viertel Liter (250 ml). Beim ersten Stand bekommen wir 220 ml eingeschenkt – es fehlen 12 %. Noch schlimmer beim nächsten Stand: 200 ml im Häferl, es fehlen 20 %. Der Punsch sollte also um einen Euro billiger sein!

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Schaum im Becher. Ein anderes Test-Team bestellt am Sonntag zwei Glühweine. Schock 1: Der Verkäufer verlangt 24 Euro (inkl. Pfand). Schock 2: Das Häferl ist zu zwei Drittel mit dem Getränk gefüllt, der Rest ist Schaum. Anfrage an der Ausschank: „Der Zapfhahn ist wohl defekt, der Glühwein schäumt deshalb sehr.“ Trick oder Zufall?

Verwässern. ÖSTERREICH fragt einen Szene-Insider – was ist der einfachste Trick? „Die meisten machen den Punsch nicht frisch, sondern kaufen ihn im Kanister. Pro 10 Liter, kann man 1 Liter Wasser dazumischen – das spürt kaum wer.“

Teuerung. Um bis zu 12,5 % steigen die Preise heuer an den Ständen. Becherpreis von mehr als 7 Euro ist schon normal. Und: Auch der Bechereinsatz ist gewaltig gestiegen. Mittlerweile 4 bis 5 Euro. Viele Gäste vergessen oder verzichten auf das Retournieren – ein fettes Zubrot für die Stände.

© TZOe Fuhrich

Wareneinsatz. „Maximal 10 bis 25 Cent kostet der Punsch in der Produktion“, sagt ein Gastro-Experte. Beim preiswerten Punsch wäre das ein Profit von 1.860 %! Zugegeben: Davon müssen die Standler noch Miete, Personal und sonstige Nebenkosten bezahlen.

Prost! Vor einigen Jahren hat der VKI den Inhalt intensiv getestet: Im Glühwein gab es mehr Zucker als in ­einem Cola.

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