Der älteste Drogenkurier ist gefasst: Der Opa (74) schmuggelte Kokain ein.
Alter schützt vor Torheit nicht. Ermittler des Landeskriminalamtes haben einmal mehr den Beweis für die Lebensweisheit geliefert: In Wien-Floridsdorf haben sie mit dem gebürtigen Tschechen Gerhard R. den ältesten Koks-Kurier des Landes aus dem Verkehr gezogen. Der 74-jährige Opa wurde mit 2,1 Kilo Drogen erwischt, die im doppelten Boden seiner Laptop-Tasche versteckt waren.
Gerhard R. hatte es als Polsterer bis zu seiner Pensionierung nicht sonderlich weit gebracht. Im Gegenteil: Am Ende blieben Schulden, er wurde zwangsexekutiert. Als er im März von einem internationalen Drogenkartell angeheuert wurde, um aus Brasilien „zwei Liter Milch“ nach Wien einzuschmuggeln, griff Gerhard R. zu. Mit der Milch war reines Kokain im Wert von 250.000 Euro gemeint.
Halb Europa von
Wien aus versorgt
Der Pensionist wurde am 8. März gemeinsam mit zwei Komplizen gefasst. Das Kurier-Trio war Teil einer internationalen Drogenbande, die über die Drehscheibe Wien halb Europa mit Kokain und Heroin versorgt hatte. Die Köpfe der Organisation stammen aus Guinea-Bissau. Die Transporteure wurden in Tschechien und in Ex-Jugoslawien rekrutiert.
Aufgeflogen ist die Bande nach einer Festnahme auf Teneriffa. Die Spur führte nach Wien, wo zunächst ein sogenannter „Bodypacker“ (22) am Westbahnhof gefasst wurde, der 16 Kokain-Kugeln in seinem Körper transportiert hatte. Bis jetzt sitzen acht Drogendealer in U-Haft.
(mik)