Nach der Aufregung rund um das wegen Brandschutzmängeln vor der Schließung stehende Lorenz Böhler Krankenhaus in Wien-Brigittenau hat die AUVA am Dienstag ein Update zur Absiedelung gegeben.
Am Standort Meidling werden die stationären Kapazitäten im Umfang von zwei Stationen mit insgesamt 50 bis 52 Betten erweitert. Zudem stünden weitere OP-Kapazitäten in Form von zwei zusätzlich planbaren Operationssälen zur Verfügung. Das AKH stellt eine Station mit 23 Betten und entsprechender OP-Kapazität für die Akutversorgung frischverletzter Patienten und -innen zur Verfügung.
Im Lorenz Böhler Spital wird daran gearbeitet, den Ambulanzbereich brandschutztechnisch "zu ertüchtigen", so die AUVA. Dazu werden vor allem zu frequenzarmen Zeiten bauliche Maßnahmen in enger Abstimmung mit der Behörde durchgeführt. Auch nach der Absiedelung der stationären Leistungen soll eine Erstuntersuchungsambulanz in Betrieb bleiben.
Aktuell gäbe es finale Gespräche hinsichtlich zusätzlicher Spitalsinfrastruktur zur Abarbeitung von Planoperationen. Diese, aber auch Akutoperationen, würden bis 25. März am Standort Brigittenau durchgeführt. Danach werden diese Operationen an den dislozierten Standorten stattfinden. Terminverschiebungen wären unvermeidbar und die Betroffenen würden in den kommenden Tagen schriftlich kontaktiert, es würde jedoch keine geplante Operation ersatzlos gestrichen. Dabei geht es um insgesamt 379 ausstehende Eingriffe, bei mehr als der Hälfte handelt es sich um einen orthopädisch-assoziierten Eingriff oder um eine Metall-Entfernung.
Arbeitsunfälle würden prioritär behandelt. Darüber hinaus werden alle Eingriffe nach medizinischer Dringlichkeit verschoben. Dabei kämen die Teams des Standorts Lorenz Böhler zum Einsatz, lediglich an anderen Standorten.
Aktuell wird laut AUVA mit Hochdruck an den Dienstplänen für den Betrieb an den dislozierten Standorten gearbeitet. Gemeinsam mit dem Zentralbetriebsrat und den Betriebsräten der Standorte Brigittenau und Meidling wurde eine Sozialvereinbarung erarbeitet, die unter anderem garantiert, dass keine Kündigungen oder Schlechterstellungen im Rahmen der Leistungsverlagerung erfolgen. Dies Unterzeichnung soll in den kommenden zwei Tagen erfolgen. Der Betriebsrat soll verstärkt einbezogen zu werden. Die in Ausbildung stehenden Ärzte und Ärztinnen sollen dieselbe Ausbildungsqualität genießen wie bisher.