Das Duo konnte bei einem Scheinkauf von der Polizei gefasst werden.
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und die Wiener Polizei haben am späten Dienstagvormittag in der Attemsgasse in Wien-Donaustadt zwei illegale Welpenhändler aus dem Verkehr gezogen. Das Pärchen aus der Slowakei flog bei einem "Scheinkauf" auf, nachdem die Tierschützer auf mehrere Inserate bei einer einschlägig bekannten Online-Plattform aufmerksam geworden waren.
Beim vereinbarten Übergabetermin waren dann auch Polizeibeamte und die zuständige Amtstierärztin zur Stelle. Die beiden Welpen - ein Yorkshire-Terrier und ein Chihuahua-Bichon-Mix - wurden konfisziert und in das Wiener Tierschutzhaus gebracht, wo sie auf vermutete Erkrankungen untersucht wurden.
Gezittert
"Wir haben unseren Augen nicht getraut, als die beiden Händler mitten auf der Straße ihre Jacken geöffnet und wir diese winzigen Hunde gesehen haben. Die Tiere haben stark gezittert in der Kälte", berichtete "Vier Pfoten"-Mitarbeiterin Veronika Weissenböck.
Die Polizei wird Anzeige wegen illegalen öffentlichen Feilbietens von Tieren durch Private erstatten. Ob es auch zu einer Anzeige wegen Tierquälerei kommt, ist noch offen. Die Verdächtigen hatten zwar einen slowakischen Impfpass dabei. Dieser könnte allerdings gefälscht sein. Der für den grenzüberschreitenden Transport der Tiere erforderliche EU-Heimtierausweis fehlte. Dafür fand sich im Auto des Paares, in dem es nach Angaben der Tierschützer stark nach Hundeurin roch, eine größere Menge an Impfstoffen.
"Die Zusammenarbeit mit Polizei und MA60 hat wieder hervorragend funktioniert. Wir freuen uns sehr, dass die Behörden in Wien beim Kampf gegen den illegalen Welpenhandel so engagiert sind", betonten die "Vier Pfoten". Die Tierschützer warnten davor, dass gerade in der Vorweihnachtszeit das Geschäft mit illegalen, oft aus dem östlichen Ausland stammenden Welpen boomt, da Hundebabys nach wie vor als beliebte Weihnachtsgeschenke gelten: "Wer sich auf Schnäppchen im Internet einlässt, um etwa einen Rassewelpen zu kaufen, der geht ein enormes Risiko ein und nimmt Tierleid in Kauf."