Trotz Corona wird in Martin Hos Pratersauna bis in die Morgenstunde gefeiert.
Viele Clubs kämpfen in der Corona-Krise ums Überleben und bleiben geschlossen. Die geforderten Sicherheitsmaßnahmen sowie die Sperrstunde um 1 Uhr machen es vielen Betreibern unmöglich, weiterhin rentabel zu arbeiten. Nur in Martin Hos Club Pratersauna wird weiterhin bis um 4 Uhr in der Früh gefeiert. Der Grund dafür ist ein Schlupfloch.
Geschlossene Gesellschaft
Immer mehr Veranstalter organisieren private Partys in Clubs als geschlossene Gesellschaften bis zu 200 Gäste. Solche müssen sich nicht an die gesetzliche Sperrstunde um 1 Uhr halten und dürfen ganz legal länger offenbleiben. So fand in der Pratersauna etwa gestern Samstag die DJ-Party „Schlaflos“ statt. Die Gästeliste dafür musste drei Tage vorher feststehen, Gäste kamen nur mit einem Ausweis rein.
Rechtlich ist das Ganze ein Graubereich. Die Stadt Wien weiß vom Problem. „Die Frage ist, inwiefern es einen Ticketverkauf für eine geschlossene Gesellschaft geben kann“, wird das Büro von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker im Profil zitiert.
Der Wiener Szenewirt Martin Ho sorgte bereits mehrfach in den letzten Monaten für Aufregung. Hatte eine Kokainparty in seinem Lokal Dots im Brunnerhof für Wirbel gesorgt, wenig später feierten Dutzende Gäste in seinem Club X in der Wiener City. Weder wurde dabei der Sicherheitsabstand eingehalten, noch hielten sich die Gäste an die damaligen Vorgaben, wonach nur vier Personen pro Tisch erlaubt sind.