Da der Pensionist kinderlos ist, sah die Angeklagte die Chance, sich zu bereichern.
Wien. Eine serbische Pflegerin (44) stand Mittwoch wegen schweren Betrugs in Wien vor Gericht.
Die 44-Jährige soll sich das Vertrauen eines betagten, dementen Witwers (81) erschlichen und versucht haben, ihn um neun Lebensversicherungen mit einem Auszahlungswert von 630.000 Euro sowie um Wertpapiere in Höhe von 63.000 Euro zu prellen. Um an das Vermögen zu gelangen, soll Yasmina J. „Onkel Josef“, wie sie den Senior nannte, eine Vollmacht abgeluchst haben.
Da eine Angestellte der Versicherung Verdacht schöpfte, konnte die Pflegerin jedoch „nur“ 65.000 Euro beheben. „Wir waren wie eine Familie. Er wollte, dass ich mich um seine Finanzen kümmere“, sagte J. vor Gericht. Um den Geisteszustand des Witwers zur Tatzeit zu untersuchen, wurde von Verteidiger Niki Rast ein zweites Gutachten beantragt. Ein Urteil soll im März fallen. Es gilt die Unschuldsvermutung.