Wien

Pizzeria Anarchia: Letzte Mieter schikaniert

20.08.2014

Sanitäranlagen wurden demontiert - Gas und Wasser abgesperrt.

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© TZ ÖSTERREICH
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Eine Familie, die noch in dem Wiener Haus wohnt, in dem die inzwischen geräumte "Pizzeria Anarchia" untergebracht war, wird von der Stadt bei rechtlichen Schritten unterstützt. Durchgesetzt wurden auch "notstandspolizeiliche" Maßnahmen.

Dabei habe es sich um Instandhaltungen und die Wiedererrichtung von demontierten Sanitäreinrichtungen gehandelt, hieß es. Zudem sei über den Zivilrechtsweg die Durchsetzung "sämtlicher Rechte der Mietpartei" eingeklagt worden.

Laut Rathaus wurden im Zuge der derzeit laufenden Bauarbeiten etwa Versorgungsleitungen gekappt und die Gangtoiletten entfernt. Auch die vor der Räumung aus Sicherheitsgründen abgedrehte Gasversorgung blieb unterbrochen. Dieses Vorgehen stehe in krassem Widerspruch zu den kolportierten Zusicherungen und Beteuerungen des Eigentümers, dass die letzte verbliebene Mietpartei keinerlei Beeinträchtigungen und Eingriffe in der Wohnsituation zu befürchten hätte, wurde beklagt.

Derzeit steht den Bewohnern ein in der Nachbarwohnung errichteter Sanitär-/WC-Bereich als Provisorium zur Verfügung. Auch die Wasserversorgung sei wieder gegeben. Über die Gebietsbetreuung bzw. die Mieterhilfe erfolgt ebenfalls Unterstützung, wie betont wurde. So wurde etwa eine Mietzinsminderung mittels Schreiben an den Hauseigentümer geltend gemacht.

Die Stadt betont, dass bei Mietrechtsverletzungen "rigoros" eingeschritten werde. Wobei das betreffende Objekt offenbar gut bekannt war. Anti-Spekulationseinheiten hätten dort bereits mehrmals einschreiten müssen, berichtete der Sprecher.

Der Eigentümer des Hauses hat zuletzt in einem Zeitungsinterview versichert, dass es keine Schikanen für Mieter gegeben habe - sondern lediglich Probleme mit einzelnen Parteien. Das Haus in der Mühlfeldgasse stand Ende Juli im Mittelpunkt des öffentliches Interesses, als die dort untergebrachte "Pizzeria Anarchia" - ein von Punks besetztes Lokal - geräumt wurde. Mehr als 1.000 Polizisten waren bei der Aktion im Einsatz.
 

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