Aktuell schockieren beängstigende Umstände. Denn ausgerechnet jetzt, wo Corona eigentlich überstanden ist, herrschen im Wiener Wilhelminenspital fatale Zustände. Oberärzte warnen inzwischen, dass die Notaufnahme wegen Personalmangels zusperren müsse.
Scheinbar kümmerte sich die Stadt Wien so sehr um unzählige Corona-Tests, dass das Personal auf der Strecke blieb.
Besonders dramatisch. Während der Pandemie ging es eigentlich gerade darum, mithilfe von Corona-Maßnahmen einer Überforderung des Gesundheitssystems vorzubeugen. Und ausgerechnet jetzt, wo Corona quasi vorbei ist, steuert man auf genau den Notstand zu, den es zu verhindern galt.
Verheerende Folgen wegen Personalmangel
Auch Oberärzte des Wilhelminenspitals im 16. Wiener Gemeindebezirk warnen. So könnte jetzt ausgerechnet die Notaufnahme ausfallen! Grund für die verheerenden Folgen: Personalmangel.
Das würde also bedeuten, dass Patienten in Notfällen nicht mehr behandelt werden können. In Folge muss mit massiven, lebensgefährlichen Verzögerungen gerechnet werden.
Die Oberärzte warnen in einer Gefährdungsanzeige, die dem „Standard“ vorliegt: So könnte es bereits im heurigen Sommer zu temporären Ausfällen der Zentralen Notaufnahme in dem Krankenhaus kommen. Dadurch würde die Akutversorgung von Notfällen ausfallen.
Häufung von Kündigungen
Grund für die Personalnot sei eine Häufung von Kündigungen. So könne das Dienstrad für Oberärzte „zukünftig intern nicht mehr besetzt werden“, heißt es. Dieses könne bereits jetzt nur deswegen besetzt werden, weil andere ärztliche Kollegen in der Klinik Ottakring aushelfen. Wörtlich steht in der Anzeige: „Im Falle nicht besetzbarer Dienste steht ein kompletter Ausfall der Versorgung kritisch kranker PatientInnen in der Zentralen Notaufnahme der Klinik Ottakring bevor, der von anderen Krankenhäusern kompensiert werden muss.“
Schon 200 von 940 Betten gesperrt
Auch wird durch die Anzeige eines klar: Es geht nicht nur um einen drohenden, sondern um einen bereits bestehenden Zusammenbruch der ausreichenden Patientenversorgung. Auch seien wegen des Pflegemangels schon 200 der 940 Betten gesperrt.
TV-Medicus Dr. Marcus Franz, Facharzt für innere Medizin, schüttelt den Kopf: „Hunderte Millionen für sinnlose Covid Tests habt Ihr gehabt“, richtet er der Stadt Wien aus. „Aber für das dringend notwendige Spitalspersonal habt Ihr keine Ressourcen? Wie erklärt man das dem Wiener, Hr Gesundheitsstadtrat Peter Hacker?"
Hunderte Millionen für sinnlose #Covid Tests habt’s gehabt, @Stadt_Wien - aber fürs dringend notwendige Spitalspersonal habt’s keine Ressourcen? Wie erklärt man das dem Wiener, Hr Stadtrat #Hacker?? danke für Info @mariodujakovic ! pic.twitter.com/TleQ7Jlr3r
— Marcus Franz (@M_T_Franz) April 18, 2023
Auf Standard-Anfrage beim Wiener Gesundheitsverbund räumte man zwar den Engpass ein, auch solle ein Ausfall der Notaufnahme "nicht zur Diskussion" stehen.