Es ist schon wieder passiert! Ein Häftling der Justizanstalt Josefstadt ist Freitagmittag während eines Spitalstermins im 2. Bezirk geflüchtet. Ein begleitender Justizwachbeamter hatte vergessen dem 19-Jährigen Handschellen anzulegen.
Wien. Die Polizei steht mit der Bereitschaftseinheit, der Diensthundeabteilung sowie der WEGA im Großeinsatz. Bei dem Mann soll es sich um einen Schwerkriminellen handeln. Geflüchtet ist er um die Mittagszeit - bei der Vorführung zu einem Spitalstermin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder am Johannes-von-Gott-Platz im 2. Bezirk nahe der Taborstraße.
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Leopoldstadt.
Knalleffekt - Ermittlungen gegen Justizwachebeamte!
Die Justiz bestätigt oe24 gegenüber die "Entweichung eines Untersuchungshäftlings" aus der gesperrten Abteilung eines Krankenhauses. Die Nacheile der Justizwachebediensteten, unterstützt durch Einheiten der Polizei, wurde umgehend eingeleitet und in weiterer Folge die Fahndung gestartet:
"Zum aktuellen Fall ist festzuhalten, dass die bisher bekannten Umstände auf dienstliches Fehlverhalten einzelner Bediensteter hindeuten. Die abschließende Beurteilung und damit etwaig einhergehende disziplinarrechtliche Schritte bleiben den Ergebnissen der genauen und bereits eingeleiteten internen Prüfung vorbehalten."
Flüchtiger hat Terrorhintergrund
Ein Justiz-Begleiter soll allerdings von dem angeblichen schweren Kaliber, der der im Zusammenhang mit Terrorvergehen in U-Haft sitzt, verletzt worden sein. Die Blamage passierte, als der Delinquent vom gesperrten Bereich des Spitals (der von der Justizanstalt Josefstadt betreut wird) auf eine andere Station des Spitals überstellt werden sollte. Dabei wurde ganz auf die Handschellen vergessen.
Im Herbst des vergangenen Jahres war es zu einer Serie von "Entweichungen" von Justizinsassen bei der Überstellung ins Spital gekommen. Dabei wurden fast alle Flüchtigen, ein junger Afghane mit Social-Media-Allüren und davor eine sterbenskranke Insassin aus der Schwarzau, die in Wiener Neustadt getürmt waren, sowie ein Nazi-U-Häftling aus der Josefstadt, der ins AKH gebracht wurde, wieder einkassiert bzw. stellten sich selbst. Noch immer flüchtig ist jener Tschetschene (35), der Mitte November aus Krems-Stein beim MRT-Termin auf der Uni-Klinik Krems eilenden Schrittes das Weite suchte - obwohl er angeblich ein schwer lädiertes Knie hat. Auf Islam Y., der wegen eines brutalen Überfalls auf einen Geldtransporter eine langjährige Haftstrafe ausgefasst hatte, ist für Hinweise eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.