Über 90 Kilogramm Cannabis und Waffen wurden sichergestellt.
Das Landeskriminalamt Wien hat einen internationalen Suchtgiftring ausgehoben. Wie die Polizei am Donnerstag berichtete, handelten die Täter mit Cannabis. Neben mehr als 90 Kilogramm des Rauschmittels wurden Waffen, u.a. eine Pumpgun und eine Skorpion-Maschinenpistole, sichergestellt. Die Ermittler schätzen den Straßenverkaufswert der Drogen auf etwa eine Million Euro.
Festnahmen in Wien
Acht Verdächtige wurden ausgeforscht, fünf davon in U-Haft genommen. Ermittlungen fanden in Zusammenarbeit mit Europol auch im Ausland - konkret in Spanien und Frankreich - statt, Festnahmen erfolgten vorerst aber entgegen ersten Berichten nur in Wien.
Pflegebedürftige dealte vom Krankenbett
Die Polizei war schon einmal erfolgreich gegen die Gruppierung vorgegangen und hatte den mutmaßlichen "Österreich-Geschäftsführer" im Vorjahr festgenommen. Danach hatte sich die Bande aber neu organisiert. Nun klickten für den zweiten Boss sowie für vier Sub-Dealer, alles österreichische Staatsbürger, die Handschellen. Unter den Verdächtigen ist eine pflegebedürftige und bettlägerige Frau, die die Drogen in Wien-Währing vom Bett aus verkauft haben soll. Mit dem Gewinn finanzierte sie ihre Pflege, hieß es.
Apartment war Drogen-Bunker
Der Großteil des sichergestellten Suchtmittels stammte aus einem Apartment im 14. Wiener Bezirk. Ein von der Drogen-Bande bezahlter Wärter hatte den Suchtmittel-Bunker bewacht und war dafür gut entlohnt worden, so die Ermittler. Daran lasse sich auch erkennen, dass es sich bei dem Drogenring um eine großangelegte Aktion handle - denn allein, um die "Nebenkosten" zu decken, musste die Bande große Mengen an Rauschgift umsetzen.
Die Drogen wurden aus Marokko über Spanien und die Niederlande nach Österreich gebracht. Bezüglich der Routen sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
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