Die Vereitelung eines mutmaßlich von drei jungen Männern geplanten Anschlags auf die 27. Regenbogenparade am Samstag in Wien, die am Sonntag von der Polizei öffentlich gemacht wurde, hat eine Reihe von Reaktionen und Solidaritätsadressen hervorgerufen.
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich betroffen. "In Wien darf es keinen Platz für Hass und Ausgrenzung geben! Unsere Stadt ist bunt und weltoffen." Zudem dankte er den Sicherheitskräften.
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Die Nachricht über einen möglichen Anschlag auf die gestrige Regenbogenparade macht mich betroffen. In Wien darf es keinen Platz für Hass und Ausgrenzung geben! Unsere Stadt ist bunt und weltoffen. Danke an die Sicherheitskräfte, die eine friedliche Parade ermöglichten.
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) June 18, 2023
"Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie jede Form von Extremismus konsequent und effizient bekämpft", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Ich danke allen beteiligten Ermittlerinnen und Ermittlern für ihre professionelle Arbeit und ihren Einsatz. Für diese sensible und schwierige Aufgabe braucht diese Behörde aber auch weitere moderne und damit zeitgemäße rechtliche Rahmenbedingungen", kommentierte er die Ermittlungen des Verfassungsschutzes.
Raab schockiert
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) reagierte auf Twitter: "Ich bin schockiert über die feigen Anschlagspläne auf die Pride Parade. Ich danke dem DSN und der Polizei, dass sie hier rasch und rechtzeitig reagiert haben. Extremismus in jeder Form muss vehement bekämpft und auf das Schärfste bestraft werden."
Ich bin schockiert über die feigen Anschlagspläne auf die Pride Parade. Ich danke dem DSN und der Polizei, dass sie hier rasch und rechtzeitig reagiert haben. Extremismus in jeder Form muss vehement bekämpft und auf das Schärfste bestraft werden.
— Susanne Raab (@susanneraab_at) June 18, 2023
"Wir lassen uns von den Feinden der Rechte für LGBTIQ-Personen, der Demokratie und einer offenen Gesellschaft nicht unterkriegen", hieß es vom Organisationsteam der Parade. Die Rechte der Community seien "in letzter Zeit wieder vermehrt von Rückschritten bedroht und wir müssen jeden Tag für unsere Sichtbarkeit und Sicherheit kämpfen", sagte Ann-Sophie Otte, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. Die Regenbogenparade mit über 300.000 Teilnehmenden sei "dieses laute und sichtbare Signal" gewesen, "dass wir hier gemeinsam zusammenstehen". "Wir sind das ganze Jahr in intensivem Austausch mit den Sicherheitsbehörden und bedanken uns für die gute und engmaschige Zusammenarbeit auch rund um die Regenbogenparade", sagte Vienna Pride-Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl in einer Aussendung.
Mahrer kritisiert SPÖ
"Die Wiener SPÖ hat Jahrzehnte weggeschaut und die Integration aufgegeben. Vielfalt und ein buntes Wien wurden als Ausrede genutzt", kritisierte ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer. Ethnische Communitys würden sich abschotten, was Extremisten Tür und Tor öffne.
NEOS-LGBTIQ-Sprecher Yannick Shetty forderte: "Wir dürfen Radikalisierung und Terror keinen Millimeter Platz lassen." Dabei dürfe man "auf keinem Auge blind sein". Die Gefahr islamistisch-motivierter Angriffe auf die Community steige seit Jahren.