Der jugendliche Täter hatte es nicht eilig: Er ließ sich Kleidung vorführen, probierte die Stücke und erst dann verschwand er mit Sack und Pack.
Montagvormittag, gegen 11 Uhr, stapfte Raffael Z. (18) seelenruhig in einen US-Army-Shop in der Favoritenstraße auf der Wieden. Von der 22-jährigen Verkäuferin ließ er sich zuerst ein paar Kleidungsstücke zeigen. Doch dann zückte er plötzlich eine Pistole und sagte: „Überfall!“
„Er bedrohte die junge Angestellte und ließ sie die Eingangstür versperren“, berichtet Polizeisprecher Mario Hejl. Zuerst plünderte der Räuber die Kasse. Und offensichtlich fühlte er sich im versperrten Geschäft sicher. Denn danach ließ sich Raffael Z. von der verängstigten Verkäuferin weitere Kleidungsstücke vorführen und probierte diese auch noch an. Dazwischen drohte er immer wieder mit seiner Waffe.
Unendliche Minuten vergingen
Für die 22-Jährige dauerte das Martyrium immer länger, Minute um Minute verging, die Hoffnung, dass der Räuber bald verschwinden würde, schwand, ihre Angst wurde immer größer. Denn der Räuber ließ sich plötzlich auch noch Jagd- und Freizeitmesser zeigen. Jene, die ihm gefielen, sackte Raffael Z. zu den anderen Sachen in eine Tasche.
Erst nach 60 Minuten hatte Räuber genug
Dann endlich, nach einer Stunde, packte er seine Sachen, öffnete die Tür und floh aus dem Geschäft. Die Verkäuferin alarmierte sofort die Polizei und lieferte eine perfekte Personenbeschreibung ab. Kurz darauf konnten die Ermittler den Täter im Resselpark festnehmen. Raffael Z. stammt aus dem Drogenmilieu.