Wien-Simmering
Bewaffnete Bande vor Überfall geschnappt
24.12.2014
Polizist erkannte "alten Bekannten" wieder - Waffenarsenal im Auto.
Eine verhinderte Räuberbande hat die Polizei in der Nacht auf Mittwoch in Wien-Simmering aus dem Verkehr gezogen. Laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger wurden vier 16- bis 20-jährige Burschen gegen 1.00 Uhr in der Eyzinggasse in einem Pkw bei einem Joint erwischt, als sie nach einem gescheiterten Überfall beratschlagten, was als nächstes zu tun sei. Bei ihnen fanden die Beamten ein Waffenarsenal.
Ein erfahrener Polizist war Keiblinger zufolge auf einer Zivilstreife, als er das Auto mit drei Insassen sah. Ein vierter junger Mann stand daneben. Dieser kam dem Beamten bekannt vor, bei einer näheren Überprüfung des Pkw stellte sich heraus, dass drei der vier schon einmal wegen schweren Raubes vor Gericht gestanden waren. Der Wagen selbst gehörte keinem der vier. Ein Freund hatte seinem Großvater die Schlüssel zu dem Pkw gestohlen und ihnen das Auto überlassen.
Freundin hatte mit Reichtum geprahlt
Der Polizist dachte sich, dass die Zusammenkunft samt dem Konsum des Joints kein Zufall sein könne, und forschte weiter nach. Im Auto fanden er und seine Kollegen Airsoftguns, eine Gaspistole, ein Messer, einen Schlagring, eine Stahlrute, eine Atemschutzmaske sowie Suchtgift. Die Ermittler brachten in Erfahrung, dass die vier kurz zuvor versucht hatten, den Vater der Freundin von einem der Verdächtigen zu überfallen.
Die junge Frau hatte mit dem Reichtum ihres Vaters geprahlt. Daraufhin stahl ihr Freund den Schlüssel zur Wohnung. In der Nacht wollte er mit seinen Komplizen in das Appartement eindringen und den Mann überfallen. Doch sie scheiterten am Schloss der Wohnungstür, denn der Vater hatte dieses offenbar nach dem Diebstahl austauschen lassen.
Daraufhin hämmerten sie gegen die Tür. Als ihnen dennoch niemand öffnete, zogen sie unverrichteter Dinge wieder ab und berieten, was sie als nächstes tun wollten. Dabei wurden sie festgenommen. Der fünfte, der den Wagen seines Großvaters organisiert hatte, dürfte mit einer Anzeige auf freiem Fuß davonkommen.