Im Linienbus wurde eine Wienerin rassistisch attackiert. Alle schauten weg.
Wien. Schwere ausländerfeindliche Attacke auf eine bekannte Wiener Muslimin: Baraa Bolat (26), einst Kandidatin bei Austria’s Next Topmodel und weltweit eines der ersten Models mit Hijab, ist in einem Bus der Linie 7 A beschimpft und bespuckt worden.
Die gebürtige Wienerin aus der Leopoldstadt hat tunesische Wurzeln, trägt immer Kopftuch. Sie war mit dem Stadtbus gerade an der Station Antonsplatz in Wien-Favoriten angekommen, als sie von einem weiblichen Fahrgast wie aus heiterem Himmel angepöbelt wurde. Die ältere Frau beschimpfte Bolat aufs Übelste und schrie sie an: „Geh dahin zurück, wo du hingehörst.“ Sie meinte die Türkei.
Als Baraa Bolat aus dem Bus ausgestiegen war, folgte ihr die angeblich für ihre rassistischen Aussetzer bekannte Frau, die ihre Corona-Maske provokativ unter der Nase trug. Von hinten riss sie er 26-Jährigen den Hijab herunter, schlug damit auf das Ex-Model ein.
Opfer beklagt sich: ›Niemand hat geholfen‹
Das Opfer ist auch eine bekannte Influencerin, hat auf Instagram 128.000 Follower. Dort schilderte sie den Übergriff und beklagte sich auch über die Passivität der Augenzeugen: „Nicht ein einziger hat mir geholfen und versucht, die Frau zu stoppen“, schrieb sie. Und weiter: „Ich bin jetzt wütend und verletzt. Das ist die angebliche Zivilcourage in Wien. Willkommen auf der rassistischen Seite.“