Ein grauer Zylinder wird als Nachfolge-Projekt der 1937 abgebrannten Jugendstil-Rotunde verkauft. Die Stadt verteidigt das Ungetüm.
Für Verwunderung sorgt ein Bauprojekt im Prater, das als die neue „Rotunde“ angekündigt wurde. Das fast fertige Gebäude, in dem künftig 3D-Rundum-Panoramen gezeigt werden sollen, schaut aber aus wie ein Flak-Turm. Anrainer spekulieren bereits über einen Baustopp, weil sich auf der Baustelle des Monstrums seit Monaten nichts mehr bewege. Seitens der Prater Ges.m.b.H. gibt es keine Auskunft.
Luft nach oben
Der Bezirksvorsteher des zweiten Bezirkes Alexander Nikolai meint: „Als Bauprojekt des Sondergebiets Prater unterliegt es der Wiener Bauordnung. Die Gestaltung hat aber durchaus Luft nach oben.“ Gebaut hat die „Panorama Vienna“, deren Sprecher ausrichtet, dass es keinen Baustopp gäbe aber auch kein Eröffnungsdatum. Und man wisse schon, dass das erste 3D-Panorama die Stadt Rom am 29. Oktober 312 zeigen würde. Das war der Tag vor der Schlacht an der "Milvischen Brücke". Fraglich, wie interessiert die Anrainer sein werden.
Stadtgestalterisches Bindeglied
Ein Sprecher der Wiener Stadtgestaltung sieht den Turm „als stadtgestalterisches Bindeglied“, das „den harten Übergang der kleinteiligen Struktur zu den großvolumigen“ Bauten der Uni entschärfen würde. Und auch seitens der überwachenden MA 37 sieht man "keinen Grund für eine Baueinstellung", da eine Baubewilligung vorliege.