Fastentuch

Satanismus-Alarm im Stephansdom

14.02.2024

Eine Kopie des Turiner Grabtuches hängt verkehrt herum als Fastentuch im Stephansdom. Kritiker sehen darin Satanismus des international erfolgreichen österreichischen Künstlers Gottfried Helnwein.

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Seit gestern hängt im Wiener Stephansdom eine Kunstinstallation von Gottfried Helnwein in drei Teilen als Fastentuch vor und neben dem Altar. Speziell die violett eingefärbte Kopie des Turiner Grabtuches, das ein Abbild des Leichnams Christi sein soll (schon länger als Fälschung entlarvt) regt Gläubige auf Facebook besonders auf. Denn der Künstler hat das vermeintliche Abbild von Jesus  verkehrt herum aufgehängt. Mit dem Haupt nach unten soll das "Hinabgestiegen in das Reich des Todes" des apostolischen Glaubensbekenntnisses veranschaulichen, wie Dompfarrer Toni Faber dazu erklärte.

Kopf nach unten für "Hinabgestiegen ..."

Userin Martina L. meinte dazu auf Facebook, " (...)dass das umgedrehte Kreuz ein Symbol des Satanismus ist und das Turiner Grabtuch das Bild des gekreuzigten Herrn. Das hat mit Kunst nichts zu tun. Das ist eine Botschaft, die stärker ist als bloße Erinnerung an die eigene Sterblichkeit". Offenbar ein Vorwurf an Helnwein, damit den Satanismus zu bedienen.

 

Eine andere Userin, Usula C, meinte dazu: "Jesus würde ausrasten ... Er würde toben, was, man aus dem Haus unseres Vaters macht! Das Haus unseres Vaters verkommt zu einem satanistischen Billigramschladen. Möge Gott Eurer Seele gnädig sein!"

Gefälschtes Grabtuch als "große Reliquie"

Andere Kritiker auf Facebook finden es respektlos, das Grabtuch verkehrt herum aufzuhängen, weil es "eine der größten Reliquien unserer Zeit" sei, und es wird an die Erzdiözese appelliert, das Tuch um 180 Grad zu drehen, um damit mehr Menschen zu erreichen.

Gottfried Helnwein selber beansprucht für sich, dass er verschiedenen Glaubensüberzeugungen mit Respekt begegne und Religion für wichtig für die Menschen halte. In das Projekt floss, wie Dompfarrer Toni Faber gestern erklärte, "kein Cent Kirchenbeitrag". Die Produktionskosten für die drei Werke werden von der Dompfarre mit Hilfe von Sponsoren gedeckt.  Bettina Mader

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