"Mann, der Weltmeisterin wurde"

Schinegger: Kritik an Ex-ÖSV-Bossen

12.02.2018

Erik Schinegger war immer ein Mann. Doch als Erika wurde er Abfahrtsweltmeisterin.     

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© TZOe Rauchenwald
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Das Buch hat 246 Seiten und zeigt 46 teils historische Fotos: Der Mann, der Weltmeisterin wurde beschreibt eines der spannendsten Kapitel in der Geschichte des österreichischen Skisports. Die beiden Leben einer Frau, eines Mannes, die Höhen und Tiefen, die Selbstzweifel und der Sieg über das „falsche“ Geschlecht.

Aufgezeichnet von Claudio Honsal erzählt Schinegger sehr bewegend den Zwiespalt, in dem er sich lange befunden hatte. Er hielt sich für ein Mädchen, weil er keine äußeren männlichen Geschlechtsmerkmale aufwies. Erst als bei ihm keine Periode einsetzte, keine Brüste wuchsen und er mehr gefallen an Mädchen als an Burschen hatte, kamen die Zweifel. Dennoch startete Erika 1966 bei der WM und wurde mit 18 Jahren Abfahrtsweltmeisterin.


"ÖSV wollte mich zur Frau machen"

Durch Chromosomentests kam die Wahrheit ans Licht. Die Reaktion der damaligen ÖSV-Granden kritisiert Schinegger in seinem Buch: „Du kannst als Frau noch viele Jahre deine Karriere fortsetzen. Alles andere wäre Sportbetrug.“ Und: „Du hast eine Verpflichtung Österreich und uns gegenüber“, wurde er unter Druck gesetzt. „Der ÖSV wollte mich zur Frau machen“, sagt der Autor.

Dank eines Mediziners kam es anders. Er machte Erika zu Erik, so wie es die Natur vorgesehen hatte.

Erik Schinegger, der heuer im Juni 70 Jahre alt wird, ist zum zweiten Mal verheiratet, wurde ein erfolgreicher Unternehmer und ein gestandenes Mannsbild. Sein Buch (Amalthea Verlag) beschreibt spannend und lesenswert sein außergewöhnliches Leben.     

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