Es ist schon wieder passiert: Zum vierten Mal innerhalb von nur zwei Wochen ist einem Gefängnis-Insassen die Flucht gelungen. Diesmal entkam ein 28-Jähriger aus dem Wiener AKH. Die Fahndung läuft. Der psychisch abnorme Mann soll hoch gefährlich sein!
Wien. Die schwarze Serie für den heimische Strafvollzug will nicht abreißen: Wie das Justizministerium bestätigt, ist Donnerstagvormittag um 11.22 Uhr ein 28-jähriger Insasse der Justizanstalt Josefstadt in Handfesseln aus dem Wartebereich im AKH entwichen.
Der Flüchtige war von zwei Justizwachebeamten begleitet worden. Die Ausführung ins AKH diente der zwingend notwendigen medizinischen Abklärung und Behandlung einer Verletzung, die in der internen Sonderkrankenanstalt nicht behandelt werden konnte - Hinweisen zufolge soll er sich einen Finger gebrochen haben. Möglicherweise sogar absichtlich, um außer Haus gebracht zu werden und die (geplante) Gelegenheit am Schopf zu packen.
Die von der Justiz sogenannte "Nacheile", sprich die Verfolgung durch die Justizwachebeamten, erfolgte umgehend. Sie konnten den Mann aber nicht einholen. Die Fahndung durch die Polizei wurde unverzüglich eingeleitet.
Insgesamt sind im Zuge der beachtlichen Pannenserie, die im November begann, jetzt drei Häftlinge auf der Flucht - einer vierter, ein 16-jähriger Afghane, der bei der Spitalsüberstellung nach Wiener Neustadt seiner Begleitung davongelaufen war und der hernach über Instagram seine Verfolger verhöhnte, konnte in Wien geortet und wieder zurück in die JA Gerasdorf gebracht werden.
Stein-Häftling Islam Y. flüchtete am Weg ins Krankenhaus Krems.
Nach wie vor untergetaucht und vermutlich von seiner Community bereits außer Landes gebracht worden sein dürfte Islam Y. Der Tscheteschene, ein Gewaltverbrecher. MMA-Fighter und Geldtransport-Räuber, der noch bis 2032 hinter Gittern in Stein sitzen hätte sollen, ließ sich wegen eines angeblich kaputten Knies zum MRT in die Uni-Klinik Krems chauffieren und entkam dort seiner Begleitern. 200 alarmierte Polizisten durchkämmten die halbe Wachau, doch der bullige 35-Jährige entkam.
200 Polizisten auf der Suche nach entwichenem Häftling in der Wachau.
Justizwachebeamter bei Flucht verletzt
Bereits seit zwei Wochen abgängig ist eine Insassin der Justizanstalt Schwarzau, die stationär wegen einer Operation im Krankenhaus Wiener Neustadt aufgenommen wurde, sich aber kurz nachdem die Bewachung abgezogen wurde, wegen einer schlechten Nachricht aus ihrer Familienumfeld absetzte.
Der jetzt gesuchte 28-Jährige soll ein schwer einzuschätzender Untersuchungshäftling sein, der wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt einsaß und der aufgrund seines psychischen Zustandes vor der Überweisung in eine geschlossene Abteilung stand. Einer der beiden Justizwachbeamten soll verletzt worden sein.