Fall der Woche

Schrebergarten-Bestie: Sogar eigene Familie fordert Kastration

27.09.2024

91-Jährige in Wien überfallen, missbraucht, erschlagen

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© all, LPD
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Im Licht der Fakten werden die Abgründe immer dunkler: Im Fall des Mordes an der 91-Jährigen Grete K. in ihrem Schrebergarten-Haus am Bahndamm in Floridsdorf am 4. September wird allen – Hinterbliebenen, Ermittlern und auch der Familie des mutmaßlichen Täters – nur noch schwarz vor Augen. Vor allem Letztere haben sich jetzt in slowakischen Medien geäußert. Die Nichte, bei der das Brutalo-Phantom zwei Tage nach der tödlichen Gewaltorgie von Wien in Cakanovce aufgetaucht ist, erzählt fassungslos: „Als er bei uns ankam, haben wir überhaupt nichts Böses bemerkt. Er war ruhig und gut gelaunt, kein bisschen nervös und teilte nur mit, dass man ihn angeblich aus Österreich ausgewiesen habe.“

Dass ihr Onkel Robert in Wahrheit eine 91-jährige Frau überfallen, vergewaltigt und umgebracht haben soll – dafür fehlen der Nichte zunächst die Worte, doch dann sprudeln sie aus ihr heraus. Geradeheraus erzählt sie, dass der 52-Jährige bereits 25 Jahre im Gefängnis gesessen wäre – 12 Jahre in der Slowakei wegen des Mordes an einem Mann in Cakanovce, den er anschließend in einen Brunnen geworfen habe.

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Gibt es noch mehr Opfer des Brutalo-Täters?

Im Mai 2007 sei er ihren Angaben zufolge erneut inhaftiert worden. Diesmal in Österreich. „Damals vergewaltigte er eine Frau brutal, tötete sie und stahl ihr Gold“, sagte die Nichte des Verdächtigen gegenüber Reportern. Demnach müsste der Slowake, der der Ungarisch sprechenden Minderheit angehört, seit 2020 wieder auf freiem Fuß sein – und hat sich wirklich seitdem nichts zuschulden kommen lassen? Mindestens ein ähnlich gelagerter Fall an einer 79-Jährigen im 7. Bezirk am 17. Mai 2022 – bei der Christine R. fünf Tage nach der Sexual-Raub-Attacke verstarb – ist noch immer nicht aufgeklärt. Auch in anderen EU-Ländern könnte der Serien-Täter umgegangen sein. Die Nichte fordert schon jetzt, nachdem die lange Haftzeit „wohl nicht gereicht“ habe: „Sie sollten ihn kastrieren. Oder auf den elektrischen Stuhl setzen.“

DNA-Spuren am Tatort führten zum Slowaken

Derzeit sitzt der 52-Jährige in Banská Bystrica in Haft – ein Auslieferungsverfahren des Mannes, der aufgrund seiner DNA bzw. Spuren davon am Tatort in Floridsdorf nahe der U6-Station Neue Donau ausgeforscht werden konnte, läuft. Nach der Schrebergarten-Bestie wurde per Lichtbild gefahndet, ein Kopfgeld in der Höhe von 5.000 Euro wurde ausgesetzt – das nicht ausgezahlt werden muss. Verdient hätten es sich wieder einmal die ­Betreiber beziehungs­weise Betreuer der DNA-Datenbanken, also die ­Behörde selbst. Man kann gespannt sein, was in ­diesem Fall, der abseits des raschen Fahndungs­erfolgs nur zögerlich ­kommuniziert wird, noch alles ans Licht kommt.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

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