Spuck-Eklat an HTL

Schule: Österreich führt bei Mobbing

07.05.2019

Gewalt gegen Lehrer wird immer schlimmer. Jetzt will die Regierung durchgreifen. 

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Die „Spuck-Affäre“ an der HTL in Wien-Ottakring erzeugt noch immer Fassungslosigkeit. Ein Lehrer soll einen Schüler angespuckt haben, der Teenager stieß den Pädagogen gegen die Tafel. Brutalität in unseren Klassen – verbreitet durch soziale Medien. Die Zahlen sind durchaus erschreckend:

  • 1.323 Straftaten. So viele Gewalttaten sind im Jahr 2018 in Schulen und Bildungs-Einrichtungen angezeigt worden. Darin enthalten sind Attacken auf Lehrer wie auch zwischen Schülern. Laut Auswertung der Kriminalitätsstatistik für ÖSTERREICH bedeutet das eine Zunahme um 13,5  % im Vergleich zum Vorjahr.
  • 70 Attacken auf Lehrer. Im Jahr 2017 gab es laut Gewerkschaft 70 Attacken von Schülern auf Lehrer, die so schlimm waren, dass die Polizei gerufen werden musste.
  • Jeder vierte Lehrer. Insgesamt erlebt jeder vierte Lehrer in seiner Laufbahn Gewalt von Schülern.
  • „Immer schlimmer“. Lehrergewerkschafter Paul Kimberger: „Die Angriffe gegen Lehrer werden immer härter und brutaler.“
  • Täglich Suspendierung. Im vorigen Schuljahr wurden 278 Schüler suspendiert. Das entspricht in etwa einem pro Schultag.
  • Spitze bei Mobbing. Österreich liegt, das ergibt eine Studie der Weltgesundheitsorganisation, im Bereich Mobbing in der Schule im internationalen Spitzenfeld.

Der Fall ist zum bundespolitischen Thema geworden. Seit gestern ist auch VP-Familienministerin Juliane Bogner-Strauß damit befasst. Ihre Beamten prüfen, ob ein Schulverweis zur Streichung oder Kürzung von Leistungen (etwa Familienbeihilfe) führen kann.

VP-Bildungsminister Heinz Faßmann überlegt gerade, ob ein Verbot von Handys – und somit ein Filmverbot – eine Beruhigung in solchen Situationen bringen könnte. (pom)

 

HTL-Lehrer nicht suspendiert: Er wird befragt, sobald Krankenstand endet

Verwirrung um die berufliche Zukunft des HTL-Lehrers. Zunächst hieß es aus der Schule, er sei suspendiert. Gestern widersprach die Wiener Bildungsdirektion: „Sein Dienstverhältnis läuft ganz normal“, sagte Bildungs­direktor Heinrich Himmer, aber der Mann ist derzeit vom Unterricht abgezogen und befindet sich im Krankenstand.

Deswegen konnte der Pädagoge nicht zur Befragung durch die Kommission erscheinen. Die „unabhän­gigen Experten“ sollen innerhalb von 14 Tagen einen Bericht vorlegen. Dann entscheidet die Schule in Absprache mit der Bildungs­direktion, wie es weitergeht. Der Pädagoge hat einen Einjahresvertrag. Egal, wie die Entscheidung ausfällt, er kann sich danach an anderen Schulen bewerben.

 

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