ÖSTERREICH-Lokalaugenschein: Am Samstag war ganzen Tag kein Bauarbeiter auf der Wienzeile zu sehen.
„Wir werden die Baustelle für den Radweg so schnell wie möglich abschließen“, hatten die Stadtverantwortlichen bei der Eröffnung der umstrittenen Radweg-Baustelle auf der Wienzeile hoch und heilig versprochen. Kein Wunder: Sie wussten, dass an Einkaufssamstagen wie gestern und in den Stoßzeiten unter der Woche durch die Großbaustelle auf der wichtigen Verkehrsachse immer wieder gewaltige Staus drohen.
Weder um 11 noch um 14 Uhr Bauarbeiter in Sicht
Lokalaugenschein. Was bei der daneben liegenden U4 offenbar problemlos ging, ist beim 4,9 Millionen Euro teuren Ausbau der Radwege offenbar nicht möglich, wie ein ÖSTERREICH-Lokalaugenschein zeigt. Statt wirklich mit Hochdruck und sieben Tage die Woche rund um die Uhr zu arbeiten, wie dies bei der U4 geschah und weltweit in Metropolen bei derartigen Baustellen üblich ist, herrschte am Samstag gähnende Leere auf der Baustelle.
Bei zwei Rundgängen von ÖSTERREICH um 11 und um 14 Uhr war kein einziger Arbeiter zu sehen, alle Baumaschinen waren für das Wochenende „eingemottet“.
Dass um 15 Uhr noch Hunderte Elektro-Autos für eine Ringsperre und Chaos sorgten, ist nur das Tüpferl auf dem i.
Öko-Autos plus Radweg ist gleich Stau-Chaos
Obwohl Handels-Sprecher Rainer Trefelik längst ein „Demo- und Sperrverbot für den Ring während der Bauzeit auf der Wienzeile“ forderte, wollte ein Veranstalter ausgerechnet am Samstag einen Weltrekord am Ring aufstellen. Von 15 bis 17 Uhr war die Prachtstraße für die weltgrößte Parade von E-Autos und E-Scootern gesperrt. Die Öko-Idee funktionierte (fast) perfekt: Der Weltrekordversuch und die Radweg-Baustelle auf der Wienzeile führten am Samstagnachmittag zum totalen Verkehrschaos. Josef Galley