Kaum Privatpatienten auf den Wartelisten

Spitalskrise: 151 Tage Wartezeit auf Bandscheiben-OP

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Ein Blick auf die OP-Wartelisten zeigt: Die Zweiklassenmedizin ist längst da.

Wien. Wien hat ein Problem mit Zweiklassenmedizin: Im April betrug laut WIGEV die Wartezeit auf eine Bandscheiben-Operation in der Klinik Donaustadt 151 Tage – 43 Personen standen auf der Liste, darunter genau null mit Zusatzversicherung. Auf eine Knie-OP wartete man in der Klinik Penzing 130 Tage, beim Grauen Star in der Donaustadt 116 Tage, beim Hüftersatz im AKH waren es 105 Tage.

Vorreihungen? VP-Gemeinderätin Ingrid Korosec hat sich die Details angesehen: 8.076 Personen standen auf Wartelisten, davon aber nur 234 PatientInnen mit Sonderklasse – das sind ganze drei Prozent, bei Bandscheiben-OPs waren es überhaupt nur ein Prozent mit Sonderklasse. Seltsam: Hat doch bundesweit rund ein Drittel der PatientInnen eine private Krankenversicherung.

Sonderklasse-PatientInnen haben zwar ein Recht auf ein schöneres Zimmer, nicht aber auf Vorreihung durch den Wahlarzt, der gleichzeitig oft Operateur im Spital ist. Passieren kann das nur, wenn „zufällig“ bei PrivatpatientInnen höhere Dringlichkeit festgestellt wird – was offenbar massiv passiert.

Verdacht. Korosecs Verdacht: „Auch wenn wohl tendenziell mehr dieser PatientInnen in Privatspitäler gehen: Hier herrscht massive Zweiklassenmedizin. Anders ist diese Diskrepanz nicht zu erklären. Diese Ungleichbehandlung muss unterbunden werden.“

Selbst neun Stunden (!) nach einer ÖSTERREICH-Anfrage kam weder vom Stadtratsbüro noch vom WIGEV eine Stellungnahme.
 

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