Pole bedrohte Frau mit Maschinengewehr-Attrappe

Standlerin: ''So vertrieb ich Irren mit Wischmob''

08.12.2020

Eine mutige Kebab-Verkäuferin brachte einen bewaffneten Mann zur Strecke.

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© viyana manset haber
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Die filmreifen Szenen ereigneten sich am Montag am helllichten Tag bei ­einem Kebab-Stand in der Nähe der stark frequentierten Kreuzung der Vorgartenstraße mit der Lassallestraße nahe beim Mexikoplatz.

„Ich hab gerade einen Kunden bedient, als dieser Typ mit einem Gewehr kam. Er hat einen Kunden weggeschoben und hielt mir, ohne auch nur ein Wort zu sagen, das Gewehr vors Gesicht. Dann schlug er auf die Glasscheibe. Die Kunden liefen weg. Währenddessen habe ich mein Handy genommen und versucht ihm Angst einzujagen, indem ich die Polizei anrief“, so die 59-jährige Maria zu ÖSTERREICH.

Daraufhin suchte der 40-jährige Pole das Weite, doch die Angestellte ­wollte ihn nicht entkommen lassen. Sie schnappte sich ­einen Wischmob und nahm die Verfolgung auf.

© LPD Wien
Die Maschinengewehr-Attrappe

59-Jährige konnte Täter entwaffnen und festhalten

„Ich bin ihm hinterhergelaufen und schlug mehrmals mit dem Mob auf ihn ein. Irgendwie habe ich es schließlich geschafft, ihm die Waffe wegzureißen. Dann konnte ich den Mann gemeinsam mit zwei Burschen bis zum Eintreffen der Polizei festhalten“, so die Angestellte. Der 40-Jährige wurde von den alarmierten Uniformierten vorläufig festgenommen.

Es stellte sich heraus, dass es sich bei der Waffe um ein Luftdruckgewehr – einen sogenannten Paintball-Markierer – handelte. Der Pole gab an, dass er der Frau Angst einjagen wollte, da er dachte, dass die Standlerin die Mutter eines Bekannten sei, welcher ihm noch viel Geld schulde. Er befindet sich in Haft.

„Während des Vorfalls hat mir keiner geholfen. Es haben so viele Menschen nur zugeschaut und Videos gemacht“, so die zweifache Mutter. A. Simsek, Y. Sahin

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