Ex-Großverdiener Ernst Strasser erhält im Häfen Mini-Gage.
Heute vor zwei Wochen hat Ex-ÖVP-Innenminister Ernst Strasser seine dreijährige Haftstrafe in der Justizanstalt Wien-Simmering angetreten: Der 58-Jährige sitzt in einer Einzelzelle mit Flat-TV und eigener Toilette ein und arbeitet untertags in der Hausbibliothek. Dort nimmt er Buchbestellungen entgegen.
Kein Freigang
Wie andere neue Insassen verdient er etwa 1,17 Euro netto pro Stunde, bei einer 35 Stunden-Woche im Monat also 164 Euro. Das Geld darf er für den Eigenbedarf ausgeben. Die Zeiten, in denen er als Minister 14.837 Euro und als EU-Politiker 8.021 Euro pro Monat kassierte, sind endgültig vorbei.
Fußfessel-„Hochburg“
Vorerst wird sich sein Häfen-Alltag nicht ändern: Er hat weder Freigang noch darf er Antrag auf elektronischen Hausarrest stellen: „In seinem Fall ist das nach sechs Monaten möglich“, bestätigt Anstaltsleiter Josef Schmoll zu ÖSTERREICH. Seit der Einführung 2010 wurde 2.288 Gefangenen und Untersuchungshäftlingen die Fußfessel genehmigt. Strassers Knast in Simmering ist so etwas wie die „Hochburg“ – von den 541 Insassen haben 83 die Fußfessel.
Jochen Prüller