Weil ihn ein Taxifahrer angehupt hatte, als ein völlig in sein Handy vertiefter Syrer bei Rot über die Straße ging, drehte der Smombie (vulgo Smartphone-Zombie) völlig durch. Und schlitzte dem Taxler den Nacken auf.
Wien. Wegen versuchten Mord an einem Berufschauffeure wurde am Donnerstag einem 29-jährigen Syrer der (Schwur)Prozess gemacht. Der Angeklagte hatte im Sommer einen mit einem selbst gebastelten Rasierklingen-Skalpell und einer weiteren Rasierklinge, de stets im Mund versteckt dabei hat, attackiert. Er fügte dem Opfer eine tiefe, klaffende Schnittwunde sowie Kratzer am Hals und im Schulterbereich zu - aus Sicht der Anklagebehörde eindeutig in Tötungsabsicht.
Zu der Auseinandersetzung war es gekommen, als der Smombie keinen Blick auf die Straße gerichtet bei Rot die Simmeringer Hauptstraße überquerte. "Er musste abrupt abbremsen, um eine Kollision zu vermeiden", berichtete die Staatsanwältin. Als Reaktion habe der Syrer die Faust auf die Motorhaube des Taxis gedonnert und mit dem Ellbogen den rechten Seitenspiegel abgeschlagen, worauf der Taxler aus dem Wagen stieg, um den Tobenden zur Rede zu stellen.
Als nächstes hatte der Angreifer auch schon Skalpell und Rasierklinge in der Hand zum Angriff über. "In Panik", wie er glaubhaft machen will "Weil er ein Zniachtl ist", wie es sein Anwalt ausdrückt - ein verängstigter Kriegsflüchtling, der angeblich viel Gewalt auf dem Weg nach Europa erfahren habe.
Was das Gericht von diesen klischeehaften Rechtfertigungen - bei der kein einziges Entschuldigung zu hören war - hielt, zeigte sich dann beim Urteilsspruch:18 Jahre Haft. Der Syrer nahm die Strafe überraschenderweise an. Da auch die Ankläger auf Rechtsmittel verzichteten, ist das Urteil rechtskräftig.